Patientenforum

Forum: Allgemein

Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Zahnzusatzversicherung
Anzahl der Beiträge: 9

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 09.04.2025 - 17:31

Jan3 aus Raum München

Guten Tag,

ich (GKV-versichert). habe 2022 eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen.

Nun habe ich einen Schadensfall gemeldet (ca. 45 EUR Zuzahlung für eine "Füllung"), fand ich auch einen guten, kleinen Test, um zu sehen, wie sich so eine Versicherung verhält, wenn sie zahlen soll.

. Daraufhin habe ich eine Mitteilung der Versicherung bekommen, ich möge einen Fragebogen bei allen Zahnärzten einholen, bei denen ich bis 2 Jahre vor Versicherungsbeginn war (das sind bei mir exakt 2 Praxen. Die Praxis meines "Stammzahnarztes" und eine weitere Praxis, zu der ich musste als mein Stammzahnarzt urlaubsbedingt länger weg war und mir ein Schneidenzahn komplett bis unters Zahnfleisch abgebrochen ist).

Alternativ wurde mir von der Versicherung noch angeboten, ihnen eine Schweigepflichtswentbindung zu geben, dann holen sie die Daten bei den Praxen ein.

Meine Frage: Es wird seitens der Versicherung leider nicht erwähnt, mit welchen Kosten man zu rechnen hat, wenn die Praxen diesen Fragebogen ausfüllen oder diese  Daten übermitteln?  Oder bearbeiten die Zahnarztpraxen das kostenfrei ?

Ich würde mich über Audklärung, wie das mit diesen Fragebogen-Kosten gehandhabt wird, freuen.

Vielen Dank vorab für Ihre Mühe.

Jan

 


Guten Tag,

die Versicherungen prüfen nach, ob schon vor Abschluss der Versicherung ein Behandlungsbedarf bestanden hat und handeln dementsprechend. Für die mühevolle Arbeit, die Akten zu durchforsten, Befunde aufzuzeichnen und Behandlungsvorschläge zu benennen, erhalten wir Zahnärzte das fürstliche Honorar von 20 Euro. Und das für Patienten, die wir eh nie wieder sehen. Jetzt raten Sie Mal, wer in diesem Spiel am Ende lacht?

Grüße

R. Roos


erstellt: 09.04.2025 - 20:13

Unbekannt aus ...

Guten Tag Herr Dr. Roos,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich würde mal vermuten, der Zahnarzt/die Zahnärztin lacht nicht. Wohl kein attraktives Honorar und wohl auch kein interessanter Job.

Mir dämmert aber, der Patient lacht auch nicht, zwar klingen die Vertragsleistungen nicht schlecht, aber man darf dafür so richtig Zeit reininvestieren im hin und her mit der Versicherung. Keine Nervennahrung. Was mich auch skeptisch macht, aber vielleicht bin ich ja zu misstrauisch: Diese Rechnung über 46 EUR ist die zweite, die ich einreiche. Ich habe auch schon eine Rechnung für eine Füllung von ca. 25 EUR eingereicht, die binnen Tagen gezahlt wurde ohne jede Rückfrage. Die Befunde sind beinahe identisch. Der Unterschied: Bei Rechnung 1 hätte ich im Zweifel noch fristgerecht kündigen können (4 Monate war das davor, 3 Monate ist die Frist), jetzt nicht mehr und ich bin zumindest ein Jahr gebunden. Naja, mir kommt da einiges seltsam vor hinsichtlich des Habitus, aber sicherlich täusche ich mich. Ich glaube, nochmal würde ich so eine Versicherung gar nicht abschließen, war ein Fehler wegen Beruhigung, dass im Schadensfall Unterstützung da ist.

Darf ich abschließend fragen, wer die 20 EUR, die der Zahnarzt fürs Ausfüllen usw. bekommt, bezahlt ? Der Patient ? Die GKV ? Die Zusatzversicherung ?



erstellt: 10.04.2025 - 23:45

Cashboy aus ...

Für mich persönlich wäre das Einreichen eines "Versicherungsfalles" in Höhe von 25,00 € verschenkte Lebenszeit.

Vermutlich landet man bei dem Zeitaufwand unter dem Mindestlohn - was eigentlich verboten werden müsste...


erstellt: 11.04.2025 - 19:30

Jan3 aus Raum München

Guten Tag Herr Dr. Roos und Cashboy,

Cashboy, mir ist es bei dem Upload nicht primär um die 25 EUR gegangen, sondern vielmehr auch, um mal zu sehen, wie sich so eine Versicherung eigentlich verhält, was sie fordert usw. (ich war dort seit knapp 3 Jahre ohne Schaden versichert). Da habe ich diese "Kleinbeträge" zum Anlass genommen. Ich halte das quasi auch für einen Test.

Herr Dr. Roos, vielen Dank für die Antwort. Die Versicherung stellt es mir frei, den Fragebogen selbst zum Zahnarzt zu bringen oder sie von der Schweigepflicht zu entbinden. Sie haben zudem auf Anfrage mitgeteilt, sie seien je Zahnarzt bereit, bis zu 50 EUR für das Ausfüllen zu übernehmen. Ich ziehe letzteres vor und entbinde die Versicherung von der Schweigepflicht. Ein bißchen mulmig ist mir dabei kostenmäßig zugegebenermaßen schon, denn ich weiss ja nicht wie umfangreich sie Informationen anfordern.


Guten Tag,

seien Sie versichert, dass die alles Zahnärztliche wissen wollen. Und 50 Euro habe ich bisher noch nie erhalten. Und apropos Mindestlohn: Für eine Beratung erhalten wir tatsächlich 7.70 Euro egal wie lange sie dauert und das nur einmal im Quartal. Wer würde unter diesen Bedingungen in diesem Beruf noch arbeiten wollen?

Grüße

R. Roos


erstellt: 11.04.2025 - 23:03

Cashboy aus ...

Langfristig benötigt man eigentlich keine Zahnzusatzversicherung - findet auch nachfolgender Zahnarzt::

 

https://www.youtube.com/watch?v=T7XWRtbU0YE


Guten Tag,

das ist sehr internettypisch. Ich könnte genügend Fälle aus meiner Praxis nennen, bei denen ZZV erst sinnvolle und nachhaltige Behandlungen ermöglicht haben. Da ging es allerdings nicht um 25 Euro und die Versicherungen wurden sorgfältig durch Fachleute ( Makler) ausgewählt. Es gibt inzwischen mehr als 300 unterschiedliche Tarife mit höchst unterschiedlichen Beiträgen.

Grundsätzlich kann man sagen: Geringe Beiträge= geringe Leistung= ausführlicher Jammerbedarf= großer Zeitaufwand im Forum

Grüße

R. Roos



Login nur für Mitglieder