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Forum: Angst und Schmerz

Die Angst vor dem Zahnarzt muss heute nicht mehr sein. Die Behandlungsmethoden der modernen Zahnmedizin sind deutlich fortgeschritten. Informieren Sie sich hier.

Thema:
Zahnarzt Behandlungsfehler
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 20.04.2025 - 19:59

Marie aus Kaarst

Hallo an Alle 

Ich war Anfang des Jahres 2024 in eine ca.80 km entfernte Stadt umgezogen und musste mich um eine neue ärztliche Versorgung kümmern.Im August letzten Jahres suchte ich mit dem Wunsch einer komplett Sanierung, sprich neuer Zahnersatz oben und unten einen neuen Zahnarzt auf.Alles gut und schön. Die Praxis machte einen guten und freundlichen Eindruck.Die 3 Zahnärzte, die mich im Laufe der Zeit behandelt hatten, hinterließen mit ihrem Fachwissen auch einen guten Eindruck. Ich hatte lange gespart und vor Jahren eine kleine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen.

Bevor es dann mit dem Zahnersatz losgehen sollte, müsse ich 4 Zahnwurzelbehandlungen machen lassen, die bereits eine Wurzelfüllung hatten, aber fehlerhaft von meinem alten Zahnarzt gefüllt worden sein sollten. Ich hatte Einwände, da diese Zähne noch sehr fest im Kiefer verankert waren und ich deshalb eine weitere Wurzelfüllung ablehnen wollte. Mir wurde daraufhin Angst und Bange gemacht, weil ich dies ablehnen wollte. Ich würde auf einer tickenden Zeitbombe sitzen und gesundheitlich schwere Probleme bekommen. Ich habe  daraufhin nachgegeben. Der erste Zahn wurde geöffnet und mir wurde gesagt, dass dieser von innen marode sei . Der Zahn wurde darauf hin entfernt. Da dieser aber unter einer Zahnbrücke stand,wurde diese instabil und wackelig. Bin daraufhin zum Zahnarzt und das Problem geschildert. Es wäre nicht viel Bewegung in der Schiene und es bedarf keiner Reperatur oder Ausgleich, war die Aussage vom Zahnarzt.

Nach einer kurzen Weile, habe ich starke Zahnschmerzen bekommen und es wurde ein zweiter Zahn, wegen einer neu entstandenen  Zahnwurzelentzündung gezogen.   Kurze Zeit darauf hat sich noch eine Zahnwurzel entzündet und ist bei der Behandlung abgebrochen.  Dabei wurde noch nicht einmal die Zahnwurzel entfernt. Dieser Zahn befand sich unter einer intakten Krone mit einem Brückenteil. Es wurde alles zerstört und entfernt. Der Rest vom Zahn stand mit scharfen Kanten im Kiefer und meine Zunge wurde ständig verletzt. Der Kieferchirurg sollte die Wurzel entfernt, bei den 2 Implantaten, die ich brauchte, wegen dem Zahnverlust und die scharfen Kanten verschwinden von alleine beim Essen war die Aussage vom Zahnarzt. Essen? Daran war gar nicht zu denken. Wie soll ich denn ohne Zähne und nicht versorgte Wunden essen? Brei musste ich mir machen und die Zahnschmerzen waren nach jedem Essen unerträglich. Das alles geschah am Oberkiefer.

Das Ganze zog sich über einige Monate hin.  Im Januar entzündeten sich noch eine Zahnwurzel im Unterkiefer. Dieser wurde nur aufgebohrt und nicht geschlossen, weil es nicht aufhörte zu eitern. Ich hatte unvorstellbare Schmerzen und ich habe Zahnarztutensilien mitbekommen, damit ich mir die Tamponagen selber auswechseln konnte. Es hat keine Wundheilung seitens des Zahnarztes stattgefunden. Ich habe mir in der Apotheke Desinfektionsspülungen und Betäubungssalbe gekauft. Ich habe nur für 2x20 Tage ein Antibiotikum verschrieben bekommen, das nicht wirklich half. Eines Tages entdeckte ich bei der Mundhygiene, dass ich den Unterkieferknochen sehen konnte.     Bin dann wieder zum Zahnarzt, der mir keine kurzfristigen Termine gegeben hatte. Er hat mir dann nur gesagt, dass die Behandlung bei ihm erst einmal abgeschlossen sei und er mir eine Überweisung zum behandelnden Kieferchirurgen gibt. Ich stand fassungslos in der Praxis. Der Kieferchirurg, der mir die 2 Implantate gesetzt und die untere Zahnwurzel entfernt hatte, telefonierte mit meinem Zahnarzt und war danach unfreundlich zu mir. Er würde keine Entzündung sehen und ich soll abwarten bis es heilt. Dann wären die Schmerzen auch weg. Ich war fassungslos und fragte,was denn mit den heftigen Schmerzen wäre und das ich es nicht mehr aushalten würde. Da kam dann der Spruch: Ich kann nichts mehr für Sie tun. Die Behandlung wäre seinerseits abgeschlossen. Unfassbar. Nur weil ich mich aufgeregt habe und den behandelnden Ärzten sagte, dass sie sich was überlegen sollen, damit ich wieder einigermaßen schmerzfrei bin.

Daraufhin habe ich mir eine Uberweisung für die Zahnklinik geben lassen. Der Kieferchirurg meinte, dass die auch nicht mehr sehen würden als er. In der Zahnklinik wurde eine Kieferknochennekrose festgestellt und ich werde nächste Woche operiert. Ich muss 5 Tage dort bleiben. Bekomme intravenös Antibiotika und werde über eine Nasensonde ernährt, damit keine Essensreste in die Wunde kommen. Es hört sich blöd an, aber ich freue mich auf die OP. Denn danach werde ich endlich wieder schmerzfrei sein. Würde diese Stümper gerne verklagen. Habe aber keine Rechtschutzversicherung. Aber die Ärztekammer werde ich anschreiben und dann weiter sehen.

 

 

  

 

 

 


Guten Tag,

der Vorwurf eine Behandlungsfehlers ist schwerwiegend für alle Beteiligten, da sich nicht nur der Zahnarzt rechtfertigen muss für seine Behandlungsentscheide, sondern auch der Patient den Vorwurf mit Zahlen/Daten/Fakten begründen muss. In der Konsequenz läuft es immer auf einen Rechtsstreit mit allen Aufwändungen, den verschiedenen Prozessbeteiligten/Anwälten/Gutachtern und dem Kostenrisiko hinaus.

Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass allein auf Basis der Aussage eines Betroffenen eine Bewertung der Situation hier im Forum nicht nur realitätsfremd, sondern sogar grob fahrlässig wäre. Ich sehe in der Anamnese einige Schmerzereignisse, die spontan entstanden sind, für deren Auftreten Sie aber keine Beteiligung eines Zahnarztes (Stümper?) bennen können und wo ich spontan die Ursachen schon weit in der Vergangenheit vermute. Die Häufung in dem genannten Zeitraum ist wahrscheinlich schicksalhaft. 

Aber Sie sehen, wohin uns eine solche Diskussion führt.....

Wenn Sie sich schlecht behandelt fühlen, bleibt Ihnen nur der Gang zum Rechtsanwalt, die Ärztekammer wird in der Regel nur bei privatärztlichen Leistungen aktiv werden.

Freundliche Grüße

R. Roos

  

 



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