Forum: Zahnersatz
Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.
Thema:
Welches Material für eine Zahnbrücke wählen?
Anzahl der Beiträge: 2
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erstellt: 15.01.2025 - 01:24
Marco aus Hannover
Guten Abend,
Bei mir soll eine Brücke angefertigt werden. Es handelt sich um den Oberkiefer, Zähne 14-17. 15,16 fehlen. 14 und 17 sollen als Pfeilerzähne dienen.
Zur Auswahl steht das Material NEM vollverblendet.
Dieses möchte ich jedoch nicht im Mund haben. Das hat mehere Gründe, einmal möchte ich kein Nicht Edelmetall im Mund haben, dann sieht man später wenn sich das Zahnfleisch zurück bildet diese dunklen Ränder.
Als nächtes Material haben wir die anatomische Zirkonbrücke (monolhitisch), diese sieht wohl nicht ganz so natürlich aus wie eine mehrschichtg Keramik.
Ist zwar weiter hinten weniger von Nachteil, ggf. könnte man den 14er noch sehen.
Was ich schon mehrfach gelesen habe, dass das Zirkon härter sei als der Zahnschmelz, was dann beim gegenüber liegenden Zahn unweigerlich zu abrasionen fährt.
Wie stark sind diese denn in x Jahren? Mittlerweile müsste es doch schon massic Erfahrungen geben?
Ich habe eigentlich wenig lust, dass mir die Brücke den Zahnschmelz wegschmirgelt.
Und es besteht die Gefahr, dass die Brücke bei sehr starker Belastung bricht. So jedenfalls habe ich mein Wissen angelesen.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Zirkonbrück verblendet mit Mehrschicht-Keramik.
Von Vorteil wäre die optische Verblendung und das natürlichere Aussehen, grade in Bezug auf den 14er. Was auch noch von Vorteil sein soll, sofern man der Alternativmedizin glauben mag: Das Zirkon sei schwach Radioaktiv. Die Verblendschicht sei aber im Regelfall so Dick, dass die schwache Radioaktivität diese nicht durchdringen kann. So wird das Zahnfleisch vor der direkten radioaktivität des Zirkons abgeschottet/geschützt.
Der Nachteil wäre wohgl, dass beim aufbeißen auf harten Sachen wie z.B. Nüssen, kann ein Teil der Verblendung abplatzen könnte. Ich hatte vor kurzem mit dem Labor gesprochen und dieses als Bedenken vorgetragen, dort wurde mir erwidert, dass die Keramik sich mit dem Brückengerüst durch das aufbrennen verbinden würde. Und wenn etwas bricht, dass dann alles brechen würde. Wiederum habe ich in einem Bericht über das Material Zirkon gelesen, dass das Zirkongerüst ein klein wenig stabiler sei als die aufgebrannte Keramik, so dass es bei zu starken Belastungen zuerst die Verblendung abplatzen würde.
Was ich mich hier frage: Ist die aufgebrannte Keramik ggf. freundlicher zum Zahnschmelz des gegenüberliegenden Zahnes als das pure Zirkon? So dass der Antagonist dann weniger Abrasion erfährt?
Eine weitere Variante wäre die Hochgoldbrücke vollverblendet.
Eigentlich sollte noch eine Hochgoldbrücke aus Gold mit nur vestibulärer Verblendung berechnet werden. Aber diese benötigt wohl zu viel Gold, so dass es wohl kaum bezahlbar sei. Jedenfalls für mich wohl nicht.
Laut dem Zahnarzt soll Gold das beste Material für den gegenüberliegenden Zahn sein, da es fast die selbe Härte vom Zahnschmelz hat und mit der Zeit soll sich die Goldbrücke dem Gegenüberliegenden Zahn leicht anpassen.
Nun hat mir das Labor nur eine Hochgoldbrücke mit Vollverblendung berechnet. Auch hier stelle ich mir die Frage: Wie haltbar ist die Verblendung, wie hoch die Gefahr von Abplatzungen. Der Vorteil den Gold auch hat, die selbe Härte wie der Zahnschmelz, wird dem Aufbau ja genommen, indem die Goldbrücke Vollverblendet wird.
Und nun bin ich die ganze Zeit am überlegen, was wohl die Beste Wahl wäre? Ich weiß sicher: NEM möchte ich nicht im Mund haben, auch kein vollverblendetes NEM.
Gibt es vielleicht Varianten welche ich nicht bedacht habe? Sind meine Überlegungen zu den oben genannten Materialien richtig?
Haben Sie ggf. noch einen Tipp für mich, was ich vielleicht übersehen haben könnte?
Ich bin über jeden Input den ich erhalte Dankbar!
erstellt: 15.01.2025 - 20:57
Bei der Materialwahl (ein -egal wie teures- Material alleine macht noch lange keine gute & haltbare Arbeit aus!!) spielenm auch die vorhandenen Platzverhältnisse zum Gegenkiefer eine wichtige Rolle bzgl.der Stabilität der Konstruktion. Vollzirkon benötigt bei (größeren) Brücken solide Materialquerschnitte. Metall, bes. NEM ,ist da anspruchsloser. (NEM kann heute CAD/CAM per Laserschweißung additiv gefertigt werden, was ein extrem homogenes EWerkstück ergibt). Verblendete Brücken (Zirkom, Metall) bergen das systemimmanente Risiko einer Keramikabplatzung, ohne daß das Trägergerüst gelich mitfrakturiert. Das mit der Radioaktivität können Sie getrost beiseite legen: dann dürfte man sich im Sommer nicht mehr im Freien aufhalten. Letztendlich erhalten Sie mit allen Varianten eine gute Arbeit bei adäquater Vorgehensweise. Vollkeramik hat ästhetisch einen kleinen Vorteil.
Dr.FrankPüllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg