Patientenforum

Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
welches langzeitprovisorium bis implantat - frontzahn
Anzahl der Beiträge: 6

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 20.05.2014 - 09:33

petra aus Nürnberg

Guten Tag! Ich habe vor kurzem einen mittleren oberen schneidezahn verloren (vorgeschaedigt durch Unfall, daher wurzelbehandelt und auch wsr wurde gemacht. Jetzt wieder entzuendet - wurzelbruch). Implantat ist aufgrund meiner schwangerschaft frühestens in 8-12 Monaten möglich - da sich das mit knochenaufbau usw dann auch noch ziehen wird, brauche ich ein ordentliches langzeitprovi, um mich auch Aus dem haus trauen zu können. Mein ZA hat mir eine modellgussprothese verpasst, meinte, wäre am haltbarsten und da mir im oberkuefer auch der 6er fehlt, ideal. Beim 6er hätte ich jetzt ein implantat bekommen sollen, aber die schwangerschaft kann dazwischen. Mit der prothese fühle ich mich nicht wohl. Gibt es alternativen? Beim 6er hatte ich 4 Monate lang eine Lücke, störte mich nicht, nicht im sichtbereich und konnte ganz normal kauen. marylandbruecke soll lt meinem zahnarzt in der front generell nicht halten. Wuerde sie? Dazu ist zu sagen, dass auch der nachbarzahn durch den Unfall gelitten hat (andere mittlrre schneidezahn) und daher auch wurzelbehandelt und wsr ist. Wsr war noetig, da nach jahren entdeckt wurde, dass noch ein fremdkoerper im kanal bzw darueber hinaus gesteckt ist. Entzuendet war es eher kaum. Der andere angrenzende schneidezahn hat ein eckerl beim unfall eingebüßt, mit komposit (?) aufgebaut und fällt nicht auf. Sonst habe ich an allen anderen zaehnen trotz leichter fluorose kaum fuellungen und auch keine weiteren wurzelbehandelten Zähne. Glücklich bin ich mit der momentanen Situation nicht. :( Gibt es noch eine alternative als langzeitprovi? Ich muss nicht zwangsläufig damit gut essen können, bin dzt ja auch in karenz und nach der Geburt des kindes weitere 2 jahre, aber halbwegs ästhetisch und komfortabel wäre halt fein (auch beim sprechen). Danke für Ihre Meinungen!

Sehr geehrte Petra,

Klebebrücken, welche an den Füllungen der Nachbarzähne befestigt werden, sind problematisch. Da sie während der Implantatbehandlung mehrfach wieder entfernt und wiederbefestigt werden müssen, ist das handling sehr mühsam; zudem wird der Halt dadurch erfahrungsgemäß nicht besser. Dafür entstehen Ihnen relativ hohe Kosten. Mit dem Plattenprovis kann man dies elegant vermeiden.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg 


Hallo Petra,

wir hatten schon mal das Vergnügen :)

Die Frage der provisorischen Versorgung bei Frontzahnimplantaten ist nicht ganz einfach zu beantworten da es von vielen Faktoren abhängt.

(1) Maryland od. Klebebrücke:

Vorteil: Sehr elegant, komfortabel, ästhetisch, wenig Knochenresorption. Nachteil: Kosten, umständlich, da es öfter ein- u ausgebaut werden muß, nicht immer sicher, da die Klebeverbindungen nach mehrmaliger Befestigung nicht mehr zuverlässig herzustellen sind.

(2) herausnehmbares Plattenprovisorium:

Vorteil: geringe Kosten, unproblematisch, geringer Aufwand. Nachteil: unkomfortabel, ev. Schwierigkeiten beim Sprechen, Ästhetik, ev. mehr Knochenatrophie.

(3) langzeitprovisorische Brücke (kann ich hier nicht beurteilen, ob diese Option in Frage kommt, aber Sie haben ja Vorschäden an den Nachbarzähnen beschrieben. Ev. kommt ja auch eine klassische Brücke in Frage?):

Vor: sehr elegante, zuverlässige, ästhetische Lösung, keine Probleme beim mehrmaligen rein und raus. Nachteil: Abschleifen der Nachbarzähne

Ich hoffe, Ihnen geholfen zu haben....

Gutes Gelingen wünscht

Stefan Bieger aus Herzogenaurach


Hallo Petra,

die elegante Alternative zu einem harten, herkömmlichen Plattenprovisorium oder einer Modellgussprothese ist übergangsweise ein Zahnersatz aus einem hauchdünnen Nylon - Kunststoff mit dem Namen "Valplast".

Selbst die feinen Klammern sind aus dem gleichen , transparenten Material, das es in verschiedenen Zahnfleischfarben gibt.

Somit ist dieser Zahnersatz für Außenstehende nahezu unsichtbar, die Übergangszeit bis zu Ihrer Implantation sollten Sie so sehr gut meistern.

Mit dieser Methode habe ich sehr gute Ergebnisse erreicht.

Die anderen Möglichkeiten haben Ihnen meine Kollegen beschrieben.

Geben Sie einfach unter Google - Bilder den Suchbegriff "Valplast" ein, um sich dann einige dieser Arbeiten anzuschauen, so bekommen Sie eine bessere Vorstellung.

Herzliche Grüße nach Nürnberg sendet Ihnen

 

Michael Svoboda


erstellt: 23.05.2014 - 10:40

petra aus Nürnberg

Vielen Dank für Ihre Beiträge!

Ja ich bin in der Tat noch nicht sicher, ob es schlussendlich Implantat oder Brücke wird...aber generell widerstrebt es mir, mit 33 Jahren eine Frontzahnbrücke zu bekommen... wer weiß, wie lange die hält, wann die Erneuert werden muss, weil die Nachbarzähne dadurch geschädigt werden könnten usw... Also möchte ich zumindest mal die Schwangerschaft abwarten und danach ein Röntgen bzw. CT zu machen, um die Knochensituation beurteilen zu können (bzw. halt mein Zahnarzt soll das beurteilen - mir fehlt dazu wohl die Fachqualifikation ;-) ). Das wäre dann in etwa 4-5 Monaten. Bis dahin sollt ich mit der Prothese halt anständig leben können.

Von Valplast habe ich zwar schon gelesen, jedoch bietet mein bisheriger Zahnarzt dies nicht an. Ich frage mich auch, ob die Stabilität (was das Zähne in die Lücke wandern betrifft) bei dieser Variante genauso gut ist wie bei anderen?

Wieso wird eigentlich bei einer Marylandbrücke weniger Knochen abgebaut als beispielsweise bei einer Modellgussprothese? Wäre es hierfür vielleicht sinnvoll, zu Hause beim Essen (nach Wundheilung) die Modellgussprothese rauszunehmen, damit die Nachbarzähne genau so belastet werden, wie vorher? Mit der Modellgussprothese kann ich dzt eh nur schwer essen, die drückt insbes. gegen den anderen Schneidezahn, da gehört was nachgestellt bzw. erneuert meiner Meinung nach. Heute abend hab ich noch mal Zahnarzttermin - eine schöne Beschäftigung für einen Freitag abend! ;-)

Danke für Ihre Inputs!!!

 

 

 


Guten morgen petra, 

denken sie über ein metallfreies LZPV nach...wir verwenden meistens sunflex...ähnlich wie valplast, was ihnen dr. swoboda empfohlen hat...die patienten sind i.d.r. begeistert, weil die teile kaum auffallen und wegen ihrer leichten flexibilität auch noch deutlich komfortabler zu tragen sind als eine übliche prov. prothese mit gebogenen oder gegossenen klammern...

man kann die teile als kleinen flipper nur zum ersatz des 1ers anfertigen lassen...sehr guter tragekomfort...

oder natürlich auch grösser, wenn der 6er auch noch mit einbezogen weden sollten...

schöne grüsse aus fürth schickt ihnen

ursula schmitt



Login nur für Mitglieder