Patientenforum

Forum: Angst und Schmerz

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Thema:
weiterhin Schmerzen nach Wurzelbehandlung, bitterer Geschmack im Mund
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 03.05.2013 - 09:59

Sarah Müller aus Berlin

Hallo,

 

ich habe eine Frage bzgl. anhaltender Beschwerden nach einer Wurzelbehandlung vor 4 Tagen.

Nachdem ich vor 1 Woche akute Schmerzen hatte und mich trotz Verdacht auf eine entzündete Wurzel (Befund war nicht eindeutig auch nicht nach Röntgen, da die Entzündung kaum erkennbar war) durch das Wochenende gequält habe, wurde am Montag eine Behandlung an der Wurzel des betreffenden Backenzahns vorgenommen. Normalerweise sollte dabei die Entzündung entfernt und der Kanal gereingt werden. Da ich die Behandlung aber kreislaufmäßig sehr schlecht vertrug (Aufregung, Angst) und 2x das Bewusstsein verlor, wurde die Behandlung abgebrochen und der Zahn mit einem "Notfallmedikament" (kenne den Namen nicht) gefüllt und provisorisch verschlossen.

Nun soll das Medikament den Sterbeprozess des Zahns unterstützen und in 3 Wochen wird dann die eigentliche Behandlung in mehreren Sitzungen fortgeführt (spülen, desinfizieren etc.).

Die größten Schmerzen sind seit dem Eingriff vor 4 Tagen weg aber ich habe noch Schmerzen beim Zubeißen (Druck aufs Provisorium erzeugt sofort stechenden Schmerz) und auch zwischendurch strahlt immernoch ein Schmerz in Richtung Ohr und Schläfe (erzeugt pochenden Kopfschmerz) und manchmal auch nach vorn in die Schneidezähne. Diese Symptome sind erträglich aber sozusagen die abgeschwächte Form dessen, was noch vor einer Woche akut war.

Meine Frage ist nun: Ist es normal, dass ich immer noch diese Beschwerden habe, da sich der Nerv noch beruhigen muss? Und wie lange darf es sozusagen andauern ohne dass ich doch nochmal zum Arzt muss?

Wie gesagt, normalerweise habe ich erst wieder einen neuen Termin in gut 3 Wochen. Solange soll das Medikament wirken.

Außerdem habe ich morgens oft einen bitteren Geschmack im Mund - heisst das evtl. dass das Provisorium undicht ist und das Medikament austritt? Dann können ja auch wieder Bakterien in den Zahn  hinein, oder?

Ich bin dankbar für jeden Ratschlag!

MfG, Sarah Müller (Berlin)


Guten Tag Sarah,

sie haben recht, dass die Einlage in Ihrem Zahn nicht dicht verschlossen ist und es zum Austritt des Medikamentes im Zahn kommt. Das ist kein guter Zustand und sollte beseitigt werden. Machen Sie sich bitte Gedanken über die Weiterbehandlung: Für eine Wurzelkanalbehandlung muss auch der Patient eine Reihe von Voraussetzungen mitbringen, damit sie erfolgreich verlaufen kann. Ich kann mir schwer vorstellen, wie Ihr Zahnarzt unter den Rahmenbedingungen mit Kollaps und hohem Aufregungslevel eine gute Wurzelkanalbehandlung zu Ende bringen kann. Vielleicht ist die Zahnentfernug für alle Beteiligten die bessere Lösung.

Viel Erfolg wünscht

R.Roos

 


erstellt: 08.05.2013 - 02:26

Sarah Müller aus Berlin

Hallo und vielen Dank für Ihre Antwort!

Ich war nun letzetn Freitag erneut beim Zahnarzt, da ich nicht auf den nächsten Behandlungstermin warten wollte und habe meine Beschwerden geschildert. Daraufhin wurde die provisorische Füllung entfernt und der Zahn nur mit Watte "verschlossen".

Da ich das Aufbohren des Provosoriums ohne Betäubung schon nicht mehr als schmerzhaft empfand, sagte man mir, es sei ein gutes Zeichen und das "Notfallmedikament" habe seine Wirkung schon gut erfüllt. Der Zahn wurde nicht wieder mit Füllmaterial fest verschlossen, damit ich beruhigt sein konnte, dass noch vorhandene Bakterien der entzündeten Wurzel den Zahn "pumpen" lassen und die Gase durch die Watte (die ich selbst täglich austausche) entweichen können. Dies ist nun 5 Tage her aber komplett schmerzfrei bin ich nun immer noch nicht und der Termin zur ersten Weiterbehandlung (Kanäle säubern etc.) ist erst in 1 Woche.

Sollte ich nun schon wieder vorher zum Zahnarzt "nur" weil mich der Zahn zwischendurch noch piekst?

Das passiert einfach so und hat nichts mit dem Kauen an sich zu tun. Außerdem ist der Schläfenkopfschmerz an der betroffenen Seite noch da, wird aber (wenn auch schleichend) weniger. Ich habe heute erstmalig keine Schmerztablette genommen. Davor waren es die letzten Tage jeweils 2-3 Aspirin oder Paracetamol täglich, obwohl der Schmerz nie wirklich stark war aber das permanente Vorhandensein, hat mich dann doch dazu gebracht sie zu nehmen.

Jetzt war ich der Hoffnung, weniger Schmerzen = es wird besser. Freunde von mir, die schon Wurzelbehandlungen hinter sich haben, sagen aber, es sei nicht normal, dass ich immer noch überhaupt etwas merke. Nun bin ich stark verunsichert. Will aber auch nicht alle 3 Tage beim Arzt auf der Matte stehen wie ein Hypochonder zumal die Beschwerden im Gegensatz zum Anfang nun ziemlich erträglich sind.

Meine Frage ist nun: wenn eigentlich in 1 Woche die reguläre Wurzelkanalbehandlung beginnen soll, muss dann dieses Pieksen und der Kopfschmerz vorher weg sein? Also lebt der Zahn noch und es kann gar nicht begonnen werden? Dann müsste ja vielelicht doch nochmal dieses zuerst verwendete Medikament angewendet werden, um den Sterbeprozess voranzutreiben!?

Und denken Sie, dass nur aufgrund von meiner Angst eine Extraktion der bessere Weg ist? Das scheint mir eine radikale Lösung und macht mir ehrlich gesagt nicht weniger Angst.

Vielen Dank für Ihre Antworten.

MfG, Sarah Müller



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