Patientenforum

Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Teleskopbrücke/Prothese im OK an 7 Primärkronen befestigt
Anzahl der Beiträge: 6

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erstellt: 15.11.2011 - 19:28

Kerstin Schröder aus Wenzendorf/Niedersachsen

Hallo,
ich habe seit 1 Woche diese Teleskopbrücke und kann diese nicht rausnehmen. Sie ist so fest, dass der Zahnarzt es bisher auch nur mit einem speziellen Werkzeug (Haken + Hammer) geschafft hat. Auch ein Nachschleifen hat nichts bewirkt. Wielange darf das so gehen? Ich kann dadurch ja auch nicht gründlich reinigen. Gehe nun alle 2 Tage zum Zahnarzt und lasse die Brücke raushämmern. Nicht gerade angenehm. Ist das so normal? Wird sich das geben? Ich habe schon alle Fingernägel kaputt. Auch mit Häkelnadeln konnte ich nichts erreichen.

Danke für eine schnelle Antwort

Kerstin Schröder

Hallo Frau Schröder,
das kann durchaus am Anfang vorkommen, vor allem bei so vielen Primärkronen.
Generell gilt:
1. Von allein wird es nur unerheblich leichter gehen.
2. Lockerer machen ist im Prinzip einfach, wieder fester machen aber fast unmöglich. Daher muss man sich da mit Ausschleifen in kleinen Schritten annähern.
3. Einer der Vorteile einer solchen Arbeit ist der der leichten 'Erweiterbarkeit'. Das heißt, falls in den nächsten Jahren mal der eine oder andere Pfeilerzahn verloren gehen sollte, kann dieses Außenteleskop einfach unterfüttert werden unter Beibehaltung der Gesamtkonstruktion, was nur sehr wenig Aufwand bedeutet. Das heißt aber andererseits, dass dann die restlichen Pfeiler immer noch eine ausreichende Abzugskraft für guten Halt gewährleisten müssen. Daher muss (da man ja im Vorhinein nicht weiß, welche Zähne eventuell verloren gehen) der Halt an allen Teleskopkronen in etwa gleich sein.
Dieses einzustellen ist sehr schwierig und kann einige Besuche bei Ihrem Zahnarzt erfordern, die von beiden Seiten mit Geduld und Akribie absolviert werden müssen. Dafür werden Sie dann aber aller Voraussicht nach viele Jahre kraftvoll zubeißen können :-)).
Alles Gute und Grüße aus Seevetal, L. Jensen, M.Sc.

zuletzt geändert: 16.11.2011 - 20:52



erstellt: 17.12.2011 - 11:07

Elvira aus Monheim

Als ich mir diesen Bericht durchgelesen habe, stellten sich mir alle Nackenhaare auf. Es ist nicht normal, dass man alle 2 Tage zum Zahnarzt laufen muß um sich die Brücke herausnehmen zu lassen. Das ist nun absolut nicht der Sinn einer Teleskopbrücke. Dem Schreiben entnehme ich, dass er noch nicht einmal Maßnahmen zur Lockerung macht. Ich selbst habe 2 solcher Dinger im Mund. Bei der einen habe ich nie Probleme, mit der Anderen ständig, insbesondere wenn mein Zahnarzt meint, sie wäre zu locker; dann wird etwas auf die Zähne geklebt - und siehe oben, sie geht nicht mehr runter. Das bedeutet wieder Klopfen, Reißen, Schleifen (was den Zähnen mit Sicherheit nicht bekommt!). Irgendwann wird wohl wieder ein vernünftiger Zustand erreicht sein, der es mir ermöglicht, diese Brücke wieder selbst herauszunehmen. Ich kann jedem nur raten, sehr genau zu prüfen, ob er sich dieser Prozedur unterziehen möchte. Bei mir fehlte damals nur der vorderste Zahn. Für die Brücke wurden dann 5 gesunde Zähne abgeschliffen (verstümmelt). Da die Zähne einer Teleskopbrücke wesentlich größer sind als die Eigenen, kann man jedem Kaninchen Konkurrenz machen. Bevor sich jemand diese Art von Brücke einbauen läßt, sollte man sich unbedingt um weitere Meinungen bemühen, ob es nicht intelligentere Lösungen gibt. Heute bereue ich, dass ich das seinerzeit nicht gemacht habe,

erstellt: 17.12.2011 - 21:25

Renate Coring aus Dortmund

Vor ein paar Wochen wurden mir drei Teleskopbrücken eingesetzt. Meine Zahnärztin hat mich sehr intensiv und mit viel Geduld auf alles weitere vorbereitet. Es ist ganz normal, dass die Teleskopprothese nicht sofort problemlos herausgenommen werden kann. Die Fingerfertigkeit kommt von ganz alleine und die eigene Unsicherheit verschwindet mit der Zeit. Ich bin glücklich und zufrieden, meine Zahnärztin hat mir ein strahlendes Lächeln zurückgegeben.


Guten Abend,
mit einem neuen Verfahren (Tek)-welches es inzwischen auch schon wieder ca. 5 Jahre gibt, können die Teleskope sehr viel graziler gestaltet und sogar keramisch verblendet werden, was der Ästhetik in anderen Formen des Zahnersatzes nun NICHTS mehr nachsteht. Teleskope sind sehr wohl eine sehr intelligente Lösung, da die Erweiterbarkeit und Hygienisierung, gerade bei Patienten mit risikoreichen Zähnen (Knochenabbau/Parodontose etc.), hier perspektivisch eine lange Haltbarkeit möglich macht. Wie der Kollege richtig sagt, sind die Zähne "eigenbeweglich" - dadurch auch bei jedem unterschiedlich "verankert", so dass es schon Geduld verlangt, bis der richtige "Halt" eingestellt ist - es darf nicht gleich zu viel verändert werden, sonst ist es zu locker, also lieber einmal mehr zum "Einstellen" zum Zahnarzt gehen, als wenn es dann gleich zu locker sitzt. Bei allen Konstruktionen darf man eines nicht vergessen: es handelt sich immer nur um ZahnERSATZ - dies ist immer mit Geduld, Dingen, die man akzeptieren muss und deutlichen Veränderungen zum eigenen Zahn hin, verbunden.
Herzliche Grüße
Kerstin Jäger, M.Sc.
Zahnärztin in Leipzig


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