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Thema:
Sinusitis und Wurzelfüllung
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 23.12.2011 - 12:02

Matthias aus NRW

Hallo,
 
ich habe mittlerweile nun schon seit vielen Jahren Ärger mit einem Backenzahn (rechts oben, vorletzter Zahn von hinten). Meine Weisheitszähne sind übrigens schon seit vielen Jahren raus (>10 Jahre), ansonsten alle Zähne vorhanden.
Der besagte Zahn war bereits gefüllt und es wurde leider zu spät bemerkt, dass sich unter der Füllung Karies gebildet hatte. Beim Reparaturversuch brach dann ein Teil der Zahnflanke weg. Der Zahn wurde dann mit Amalgam gefüllt. Danach zeigte sich der Zahn immer wieder als sehr schmerzempfindlich (Hitze/Kälte, Süßes).
 
Seither (zumindest ist das mein subjektiver Eindruck) habe ich zusätzlich immer wieder Probleme mit Nebenhöhlenentzündungen in der rechten Kieferhöhle. Die Schmerzen strahlen von der Nebenhöhle dann auch immer stark auf den beschriebenen Zahn aus. Mein HNO riet nach einer solchen Sinusitis und aufgrund von „Schatten“ in dem Bereich im Röntgenbild zu einer Sinuskopie (August 2007). Bis auf Schleim viel diese aber ohne Befund aus. Aufgrund der anhaltenden Zahnschmerzen wurde dann im Nov. 2007 eine Wurzelfüllung an diesem Zahn vorgenommen. Da auch im Jahre 2009 immer noch die besagten Schmerzen an diesem Zahn vorlagen wurde der Zahn wieder geöffnet und die Wurzelfüllung sehr sorgfältig erneuert. Nach meinem Eindruck ging der ZA dabei auch immer ordentlich vor (z.B. Kontrolle durch Röntgenbild bei eingeschobenen Wurzelbohrern um sicherzustellen, dass ausreichend tief gebohrt wurde / Spülen der Kanäle / zunächst provisorisches Verschließen / endgültige Füllung erst nach einiger Wartezeit, wenn der Zahn halbwegs „ruhig“ war). Der Zahn hat wohl eine recht lange Wurzel – der ZA hat bei der zweiten Füllung speziell auch nach einem evtl. übersehenen Wurzelkanal gesucht, einen solchen aber nicht gefunden. Die Zähne davor und dahinter machen keine Probleme.
Die Schmerzen wurden weniger, sind aber immer noch vorhanden. Der Zahn ist nach wie vor „empfindlich“, damit könnte ich grundsätzlich aber leben. Was leider nicht aufgehört hat sind die wiederholten Nebenhöhlenentzündungen. Dabei dann Druckgefühl „über dem Zahn“+Berührungsempfindlichkeit. Der Schwerpunkt ist dabei immer rechts (zuletzt vor ca. 1 Woche). Ein HNO konnte dabei auch per Ultraschall die Problemzone rechte Kieferhöhle (im Bereich der Wange) bestätigen. Zusätzlich ist ihm an meiner Nasenschleimhaut eine fahl-blasse Farbe aufgefallen. Mit Infekten setzte ich mich in der Regel lange auseinander (mehrere Woche), werde dabei aber nie komplett ausser Gefecht gesetzt (milder Verlauf: i.d.R. leichter Husten/Schnupfen/Halsschmerzen+Sinusitis). Seiner Ansicht nach könnte insbes. die fahle Schleimhaut auf einen alergischen Schnupfen hindeuten. Diese Vermutung hatte zuvor (2009) auch schon der erstgenannte HNO. Ein von ihm durchgeführter Allergietest (Prick-Test) viel dabei aber negativ aus. Allergien sind bei mir ansonnsten auch nicht bekannt.
 
Ansonsten: Ich lasse schon seit langer Zeit zwei mal pro Jahr eine prof. Zahnreinigung durchführen und achte heute sehr auf Mundhygiene (täglich Zahnseide+regelm. Putzen im Wechsel elektrisch und manuell). Die Prophylaxe-Helferin ist dabei recht zufrieden mit mir (Quote der Beläge bei Färbetest zuletzt bei 5%). Ca. 10 Füllungen in Backenzähnen - alle Amalgam, seit rund 10 Jahren keine neuen Füllungen mehr. Mein Gesundheitszustand ist ansonsten gut (mal von den beschriebenen Infekten abgesehen). Größe 180cm/Gewicht 80kg/ Alter: 35 Jahre. Gesundheitstests (z.B. Flug-Tauglichkeit / G26-Untersuchung) und Untersuchungen Herz-Kreislauf & Blut waren alle in Ordnung (vor einigem Monaten war lediglich ein Entzündungswert leicht erhöht).
 
Meine momentane Gefühlslage: Raus mit dem Zahn – und zwar möglichst schnell, abheilen lassen und dann ein Implantat.
 
Meine Fragen:
-          Ist der Zahn als Ursache für die beschriebenen Probleme wahrscheinlich?
-          Würden Sie bei diesem maroden Kandidaten zunächst noch eine Wurzelspitzenresektion vornehmen?
-          Ist in diesem Fall tendenziell zu einem Implantat oder zu einer Brücke zu raten?
-          Gibt es andere Empfehlungen zum weiteren Vorgehen?
 
Herzlicher Gruß, frohes Fest und vielen Dank
 
Matthias

Hallo Matthias,
bei der langen Vorgeschichte scheint ein "guter Ausgang" mit Erhalt des Zahnes 16 sehr fraglich. Aus meiner Erfahrung machen Wurzelspitzenresektionen wenig Sinn. Vielleicht kann eine erneute Revision bei einem Spezialisten Endodontie mit Mikroskop etc. erfolgreich sein.
Ansonsten ist wirklich zu einer Extraktion zu raten. Ein Implantat sollte dann die Versorgung der 1. Wahl sein, wenn die Nachbarzähne gesund und intakt sind.

Viel Erfolg und schöne Weihnachten wünscht aus Celle



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