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Forum: Angst und Schmerz

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Thema:
Schmerzen nach Füllung
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 03.10.2023 - 13:48

Bella123 aus ...

Hallo,

bei mir wurde vor drei Jahren im rechten Oberkiefer beim vorletzten Backenzahn eine Kompositfüllung im Seitenzahnbereich gelegt. Auf eine Betäubung habe ich verzichtet, weil ich im Allgemeinen wenig schmerzempfindlich bin. Meinem Zahnarzt war es völlig egal ob mit oder ohne Betäubung. Das Bohren war zu Beginn aushaltbar, zum Ende hin aber äußerst schmerzhaft. Ich spürte den Schmerz noch 3-4 Tage nach. Ein Jahr später hatte ich immer wieder mal ein leichtes Ziehen an der Stelle des Zahns. Mein Zahnarzt begründetes dies damit, dass der Zahnzwischenraum durch die Füllung nochmal enger geworden ist und Essenreste dieses Störgefühl auslösen. Auch könnte der ausgehaltene Schmerz während des Bohrens im Schmerzgedächtnis gespeichert worden sein. Ich fand mich zunächst damit ab und achtete sehr darauf, den Zahnzwischenraum mit einen Zahnband (einzige Lösung bei diesem engen Zahnzwischenraum) zu reinigen, was so mittelmäßig half. Seit einem halben Jahr treten die Schmerzen häufiger auf und halten länger an, vor allem nach "kernigen"/ klebrigen (z. B. Müsli, Nüsse) und süßen Mahlzeiten, aber kaum nach warm/kalt. Da mein Zahnarzt meinen Schmerz immer wieder auf die selbe Art begründete, suchte ich einen neuen Zahnarzt auf (d. h. eine Zweitmeinung). Dieser machte ein Röntgenbild und stelte fest, dass die Füllung undicht ist und vermutet auf Grundlage des Röntgenbild zudem eine Sekundärkaries hinter der Füllung. Deshalb soll die Füllung recht aufwändig erneut werden, ggf. mit Abtragung von Zahnfleisch und Knochen, um die biologische Breite sicherzustellen. Das heißt, durch die undichte und unpassende Füllung ist ein schwer zu reinigender Zwischenraum entstanden und daraus folgend vermutlich eine tiefe Karies. Ich habe große Sorge vor diesem aufwändigen Eingriff und ggf. auftretenden Komplikationen. Ich verstehe bis heute nicht, wie mein vorheriger Zahnarzt diesen Defekt in der Füllung nicht wahrnahm (oder wahrnehmen wollte?). So ist nun einiges an Zeit vergangen, in der ich mit einer undichten Füllung rumlief und sich der Zustand des Zahns verschlechterte. Ein Lichtblick ist, dass auf dem Röntgenbild keine Auffälligkeiten an der Wurzel zu erkennen waren.

Ich bin noch jung (Mitte Zwanzig) und meine Sorge ist, dass nach der Erneuerung der Füllung meine Schmerzen bleiben werden, ggf. viel Zahn abgetragen werden muss und die Wurzeln freigelegt werden. Zudem stört mich, dass ich trotz gründlicher Zahn(zwischenraum)pflege und gesunder Ernährung immer wieder mal ein kleines Problem mit meinen Zähnen auf der rechten Seite habe (v.a. kleinere Schmelzdefekt). Die Zähne auf der linken Seite sind vollkommen gesund. Meine Schwester hingegen reinigt ihre Zähne nur einmal am Tag und liebt Süßes. Ihre Zähne sind alle gesund. Wie kann das sein?

Meine weiteren Fragen =

Mir hilft es, wenn ich abends nach dem letzten Zähneputzen meinen Mund mit Kamille- oder Pfefferminztee ausspüle. So verspüre ich am nächsten viel weniger von dem subtilen/ leichten Schmerz, der mich begleitet. Auch tritt der Schmerz so seltener auf. Gibt es ein weiteres Naturheilmittel gegen leichte und ziehende Zahnschmerzen, die immer wieder mal auftreten? 

Ist es angemessen, sechs Wochen auf den Behandlungstermin für die Erneuerung der Füllung zu warten? (Hinweis = Mein neuer Zahnarzt arbeitet nur an drei Tagen die Woche und meine Behandlung soll etwa eine Stunde dauern)?

Mein neuer Zahnarzt hat mich sehr ausführlich über die Behandlung aufgeklärt und ist auch sehr menschlich.  Trotz allem habe ich ein wenig das Vertrauen in Zahnärzte verloren. Gibt es hier vielleicht den ein oder anderen Tipp, wie ich wieder mehr Vetrauen empfinden kann?


Guten Tag Bella oder Mia,

Sie haben das große Glück einen Behandler zu finden, der sie ausführlich über alle Aspekte der Füllung berät. Das ist eine bemwerkenswerte Leistung für die wenigen Euro, die er dafür von der Kasse erstattet bekommt und ist nicht hoch genug einzuschätzen. Jetzt verlangen Sie allerdings Unmögliches: Wir sollen Ihen hier übers Internet Vertrauen einflößen. Wikipedias Defintion:  "Vertrauen bezeichnet eine bestimmte Art von subjektiver, auch emotional gefärbter, Überzeugung, nach der man sein Verhalten einrichtet. Das Vertrauen auf eine andere Person beinhaltet Überzeugungen über ihre Redlichkeit und ihre zukünftigen Handlungsweisen: Man erwartet, dass diese Person einem hilfreich sein oder jedenfalls nicht schaden werde. Vertrauen bringt daher Kooperation hervor. Hierbei macht der Vertrauende Aspekte seines eigenen Wohlergehens und seiner Sicherheit vom Verhalten des Kooperationspartners abhängig, geht mit seinem Vertrauen also auch ein Risiko ein." Hier können Sie nachlesen, dass Vertrauen Kooperationsbereitschaft und Mut, auch die Bereitschaft zum Misserfolg erfordert. Diese Eigenschaften können nur Sie entwickeln, aber nicht geschenkt bekommen. Und mal provozierend: Ist ein Zahn wirklich so viel emotionalen Aufwandes wert? Wie geht es Ihnen wohl, wenn es irgendwann um lebenswichtige Organe geht?

Grüße

R. Roos

 

 


erstellt: 08.10.2023 - 10:36

Bella123 aus ...

Guten Tag Herr Roos,

vielen Dank. Ich möchte selbst Vertrauen aufbauen lernen und keines von außen erhalten. Ihre dargebotene Definition aus dem Internet ist da bereits hilfreich.

Zu meinen anderen Fragen:

Kann es sein, dass Personen sich hinsichtlich der Dicke ihres Zahnschmelzes von Natur aus unterscheiden? Oder wird jeder Mensch mit etwa der gleichen Dicke/Menge an Zahnschmelz geboren?

Viele Grüße

Bella



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