Forum: Kieferorthopädie
Unsere Zähne sind wichtig für das Kauen, Schlucken und Sprechen. Daher sollten Fehlstellungen von Zähnen korrigiert werden. Wir beraten Sie gerne.
Thema:
Ohrendruck seit Tragen der Aufbissschiene unten
Anzahl der Beiträge: 5
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erstellt: 06.12.2023 - 12:56
Hannah aus Berlin
Ich bekam vor 3 Wochen die langersehnte Aufbissschiene f d Unterkiefer, die beim Kieferorthopäden nach aufwändigen und teuren CMD-Untersuchungen und Anpassungen angefertigt wurde. Die ersten Nächte waren o. k., dann wurden scharfe Kanten nachträglich abgeschliffen. Seitdem, wache ich morgens mit Ohrendruck und einem dumpfen Wattegefühl auf (einseitig, links). Ich habe den Eindruck mit der Schiene ruhiger zu schlafen, beiße und presse nach Aussage der KFO und den sichtbaren Spuren weiterhin, aber der Ohrendruck geht erst nach einigen Stunden weg. Zusätzlich muss ich um Osteopathen, nach dem Termin vor 4 Tagen ging es mir 2 Tage so schlecht, dass ich nichts wirklich machen konnte und mich nur ausgeruht habe. Der Ohrendruck ist weiterhin, gestern schliffen die KFO noch mal an der Schiene herum, so dass die Schiene nicht mehr ganz so weit in die linke Wange ragt... aber seitdem ist es noch schlimmer, sofort beim Einsetzen gestern Nachmittag und der weiteren Probe vorm Schlafengehen, spürte ich immer noch SOFORT Pieken Richtung Ohr und habe diese Nacht dann ohne geschlafen. Der Schlaf war unruhiger, aber kein Ohrendruck beim Aufstehen!!! Erneuer Versucht heute Vormittag beim Arbeiten: Schiene nach 10 Minuten rausgenommen. Wenn es um die Ohren geht, macht mir das langsam Angst. Möchte mir durch die Schiene, die mir ansonsten ja offenbar Entspannung nachts bringt, kein Problem mit den Ohren einhandeln, das wäre sehr schlimm. - Rechte Seite übrigens o. k - keinerlei Probleme mit der Schiene rechts! Weiß nicht weiter. - Habe sie bekommen, weil durch eine akute und andauernde Stress-Situation seit März dieses Jahres die Zahnärztin feststellte, dass ich mir die Zähne kaputt presse und auch ich bemerke schon seit einem Jahr mindestens, dass meine vorderen Schneidezähne irgendwie größer sind. - Diese Schiene soll lt KFO und ZA den korrekten Biss simulieren; möglicherweise soll eine Zahnkorrektur im nächsten Jahr durch feste Spange (Brackets usw.) stattfinden, die ich aber aufschieben wollte, bis ich stabiler bin. Ist auch sehr teuer, bin 55 Jahre alt und habe im hinteren Bereich einige Keramikk-Kronen und -teilkronen, daher aufwändiger, von mir aber gewünscht. Hierdurch soll, wie durch die Michigan-Schiene, der korrekte Biss wieder hergestellt werden. Tja, und statt Entspannung, nun das. FRAGE: Was passiert mit meinem linken Ohr??
erstellt: 09.12.2023 - 06:35
Guten Tag,
da der Hinterrand des Kiefergelenks den Vorderrand des Gehörgangs bildet, können Stellungsänderungen des Gelenks Einfluss auf das Gehör nehmen. Das ist prinzipiell nicht beunruhigend, weil kein dauerhafter Schaden entsteht. Beunruhigend ist jedoch, dass die Schiene die Situation negativ beeinflusst. Daher ist die Schienenposition vermutlich falsch registriert. Wahrscheinlich wird der Kieferorthopäde selbst kein Versäumnis erkennen, er hat ja großen Aufwand betrieben. Eine Zweitmeinung wäre daher nicht schlecht.
Grüße
R. Roos
erstellt: 09.12.2023 - 09:44
Hannah aus Berlin
Vielen Dank! Habe vorgestern auch sehr spontan bei einem HNO Arzt abklären lassen: Kein Infekt, Ohren beide völlig o.k., Hörtests (Frequenzen?) auch in Ordnung.
2 Nächte lang habe ich jetzt den Aqualizer getragen, den ich von den KFO bekam während der Messungen (nach Osteopathie, vor Registrierung). Ohrendruck lies nach. Seitdem schmerzen aber meine oberen Zähne auf dieser linken Seite so stark, dass ich nicht mehr beißen kann (vor allem der Eckzahn). Also auch keine Übergangslösung für die Nächte. Die KFO ist erst am 21 Dez. wieder da, hat nun Urlaub. - Ich weiß jetzt nicht mehr was ich tun kann, mein ganzer Rücken oben, vor allem Nacken, Kopf "drehen durch" bzw. schmerzen, so dass ich mich andauernd ausruhen muss, kann nicht arbeiten (bin freiberufliche Übersetzerin) und bin völlig eingeschränkt, wird jedenTag schlimmer, wollte doch bloß einen Schutz für meine Zähne, während ich nachts dieses Pressen mache, das hört doch sicher mal wieder auf (war ja wegen besonderer Situation).
Dieses "Schlimmer" fing eigentlich nach dem zweiten Schleifen der Schiene durch die KFO an; nach dem zweiten Schleifen vor 1 Woche bzw auch nach der 2. Osteopathiebehandlung wenige Tage später (hatte dem Osteopathen das mit den Ohr gesagt) geht nichts mehr. Sind solche weitreichenden Auswirkungen normal? Ich fühlel mich total verschoben und hilflos, weil ich nicht weiß, was ich dagegen tun kann. Wenn man mir gesagt hätte, hätte ich die Finger davon gelassen wahrscheinlich....
erstellt: 10.12.2023 - 13:21
Guten Tag,
Sie befinden sich offensichtlich in einer Art "Todesspirale", bei der keine Therapie mehr anschlägt und zu weiteren Verschlimmerungen führt. Und das alles wegen Zähnen? Daher müssen jetzt Medikamente zum Einsatz kommen, die die Schmerz- Depressionsspirale unterbrechen. Darüber sollten Sie mit Ihrem Hausarzt sprechen, ggf. Verweist er Sie an einen Neurologen. Als Zahnarzt kann ich nur die Kieferprobleme beeinflussen. Im jetzigen Zustand müssen Arzt und Zahnarzt zusammenarbeiten. Das ist nicht immer einfach. Einen goldenen, schnellen und einfachen Weg wird es nicht geben, schon gar nicht im Internet.
Grüße
R. Roos
erstellt: 12.12.2023 - 09:32
Hannah aus Berlin
Vielen Dank für Ihre erneute Antwort.
Jedoch höre ich auf meinen Körper und trage die Schiene nicht mehr. Stattdessen achte ich auf die Lage meiner Zunge und das Schlucken, bin also achtsam. Ergebnis: Keine Beschwerden mehr, mir geht es besser! Mein Verstand sagt mir, dass kein solcher eingesetzter Fremdkörper ohne solche Folgen sein kann und das zwangsläufig zu Problemen führen muss, wenn ein (jahrzehntelang/jahrelang) eingerichteter Körper (Statik) (ich bin 57 Jahre alt) rabiat "umgestellt" werden soll mit derartigen Manipulationen, weil jemand sagt, dass der Kiefer so oder so sein sollte - er ist aber Bestandteil des Ganzen. Für mich logisch, dass man nicht einer Stelle "brutal", um jeden Preis etwas verändern kann, ohne dass man das spürt. Hätte man mir das vorher gesagt, hätte ich so eine Schiene abgelehnt. Ich nehme die logopädischen Sitzungen, die mir von der KFO verordnet wurden sehr gerne wahr und habe Termine ab Januar. Die Schiene ist tabu, zumindest in diesem Jahr kümmere ich mich darum nicht mehr, nächstes Jahr bespreche ich das mit der KFO. Ich denke, dass viele Menschen krank gemacht werden auf diese Weise und leider viele auch nie gelernt haben, auf die Zeichen seines Körpers zu hören und danach zu handeln, als selbstverantwortlich, und auf ihn zu vertrauen!!!! - Daher bin ich auch sehr enttäuscht über Ihre Antwort.