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Forum: Parodontologie

Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland und kann zu Zahnverlust führen. Fragen Sie uns. Sie erhalten professionelle Antworten.

Thema:
Nach Parodontosebehandlung keine Besserung!
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 31.03.2014 - 13:32

Claus aus Berlin

Hallo Zusammen,

bei mir wurde vor 4 Monaten Parodontose diagnostiziert von meinem Zahnarzt in Würzburg, wo ich nichtmehr lebe. Nun wäre es zu kompliziert mit der Behandlung über diese Entfernung und ich habe mir eine Ärztin hier in Berlin gesucht (direkt mir dem Fachbereich Parodontologie).

Die Tiefe beträgt zwischen 3 im vorderen und 9 im hinteren Bereich. Auch ein vorhandenes Implantat war bereits zurückgegangen! Aber nur bis zum Gewindeansatz, was ja normal ist!

Nun wurde erst die Zahnreinigung gemacht, 3 Wochen später pünktlich einen Tag vor der Behandlung,die komplett manuell ohne Laser war, hatte ich bereits wieder die erste schlimme Backentaschenentzündung. Nun ist es bei mir so, dass sich alle 4 hinteren Backenzähne in der Regel 1-2 mal im Sommer und das immer zeitlich unabhängig voneinander entzündeten. Dies läuft immer so ab, 3-7 Tage dickes übelst schmerzende Backentasche bis dann irgendwann der Zeitpunkt kommt wo das Eiter entweder über die Tasche oder auch durch das Zahnfleisch abläuft. Diese Prozesse kommen nun ständig nach der Behandlung vor, obwohl es weder Sommer ist noch eine schlechte Reinigung meinerseits der Fall ist. Ich putze mit Oral-B elektr. + Munddusche + Zahnseide u. spülung + Wasserstoffperoxid + Chlorhexidin-Gel ausser apoth. letztere beiden natürlich nur abwechselnd 1 mal tägl.bzw. nach Bedarf!

Meine behandelnte Ärztin kann das auch nicht verstehen, sauber wäre alles. Blutbild ist auch gecheckt (alles ok nur cholesterin ist auf 240 ) + Nehme ich seit der Erstdiagnose Magnesium, Zink, Omega 3 und Vitamin C in Tablettenform.  Ich soll nun in die Charite/Paro, mein Körper scheint irgendwie nicht mit den "normalen" Bakterien zurecht zukommen. Evtl. ein Gen-Defekt ( uah, das klingt doch schon irgendwie gruselig) gleichzeitig soll ich aber aufpassen, dass die mich nicht mit extrem teuren Behandlungsvorschlägen a bissl ausschröpfen! (Erreicht habe ich da seit 1 Woche Anruferei noch niemanden)

Meine Frage ist nun was mich da erwartet bzw. was Ihre Einschätzung zu meinem Fall ist, warum eine Verschlechterung nach der Paro-behandl. der Fall ist! Mal abgesehen davon, dass ich auch ein halbes Vermögen bereits in die Zähne investiert habe bisher und ich auch Para´s schiebe, dass mir einfach mal so in 5 Jahren die Zähne ausfallen. Ich träum schon Nachts von Zahnverlust!

Aufgrund des Cholesterins habe ich sogar meine kompl. Ernährung umgestellt auf Teilzeit-Vegan (möchte ichs mal nennen) und mögl. Zuckerfrei!

Ich bin Raucher 5 Zigaretten am Tag und wiege 55 Kilo bei 1,60 m. 31Jahre!

Ich bedanke mich herzlichst für Ihre Anteilnahme :-)

claus

 

 

 

 

 


hallo,

unterziehen sie sich der klassischen PA-therapie: vorbehandlung, eigentliche paro-behandlung (gerne FMD, full mouth disinfektion, streng nach protokoll), nachsorge. begleitend macht ein abstrich / keim test sinn. prüfen sie, auf welche antibiotika resistenzen da sind und welches keimspektrum sie mit welchen antibiotika sicher erreichen. diese antibiose sollte begleitend zur FMD laufen, sie funktioniert nur gut, wenn der sub- und supragingivale bio-film entfernt wurde. ca 1/4 jahr nach der systematischen behandlung wird geprüft, ob eine offene vorgehensweise (instabile  taschen über 6mm) nötig ist. regenerative verfahren wie emdogain sind bei rauchern schlecht vorraussehbar. ihr parodontologe  wird sie über splinting, stress, ernährung etc. aufklären. lassen sie sich nicht von (anfangs) akuten taschen entmutigen, das umstellen von der aggressiven taschen flora dauert seine zeit.

gruss aus bad mergentheim!

dr.spaeth mc. msc.



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