Patientenforum

Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Marylandbrücke
Anzahl der Beiträge: 8

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erstellt: 08.04.2012 - 20:40

Doro aus HB

Sehr geehrte Damen und Herren, auf der Suche nach einer Alternative zu Implantaten bin ich auf die Klebebrücke gestoßen... Bei meiner 19jährigen Tochter sind von Geburt an die beiden Fünfer nicht angelegt, eine feste Zahnspange mit Lückenerhalt trug sie bis vor 2 Jahren, seitdem nachts weiterhin Kunstoffschienen, damit sie sich nicht wieder verschieben. Der Lückenschluss muss kurzfristig aus beruflichen Gründen erfolgen. Ihr gesamtes Gebiss ist 1A-gepflegt. Könnte die Maryland Brücke hier im Seitenbereich eine haltbare Lösung sein und leiden die beiden haltenden Nachbarzähne merklich auf Dauer unter der Präparation (wie geschrieben, sind ihre Zähne in einem blendenden gesunden Zustand). Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest und bedanke mich schon mal für Ihre Auskunft. MfG Doro

erstellt: 08.04.2012 - 20:43

Doro aus HB

Sorry, hatte vergessen zu erwähnen, dass sich die zu ersetzenden Zähne im UK befinden... MfG Doro

Guten Tag Doro,
ich gehe davon aus, dass die Lückenerhaltung bei Ihrer Tochter als Vorbereitung für eine spätere Implatation dient. Im Alter ab 18-20 Jahr ist diese sinnvoll und kann als die langfristigste Lösung angesehen werden. Klebebrücken im Seitenzahngebiet haben je nach Untersuchung eine 10-Jahres Überlebensquote zwischen 52% und 92 %. Sie sind daher als eine mittelfristige Lösung geeignet, die die Nachbarzähne nicht wesentlich schädigt. Vor allem geht die Andertigung schnell. Kleine Beeiträchtigungen durch die gaumenwärts liegenden Klebeflächen sind zu erwarten.
Viel Erfolg wünscht
R.Roos


erstellt: 10.04.2012 - 17:19

unbekannter Autor aus ...

Vielen Dank für Ihre beiden kompetenten Antworten. Wäre jeweils eine CBW-Brücke eine dauerhafte Alternative zur (evtl. geforderten) Lückenschließung und auch in kürzerer Zeit umsetzbar? Zahnimplantate wären erst nach der Berufsausbildung denkbar und so war es ja vom Kieferorthopäden auch gedacht, wenn ja wenn ... Viele Grüße Doro

Hallo Doro,
ich selbst habe nur vor ca. 20 Jahren zwei oder drei CBW-Brücken gemacht (oder hieß das damals noch anders? es war jedenfalls das gleiche Prinzip und Instrumentarium) und mein damaliger Chef auch so ca. 5, und hatte keine guten Erfahrungen. Gerade im 4er ist die Gefahr des Anbohrens der Nervhöhle nicht unerheblich, wir hatten auch Schmelzaussprengungen zwischen den Bohrlöchern und damit Haltverlust und Schäden an den Nachbarzähnen.
Daher meine ganz deutliche Empfehlung zur reinen Vollkeramik-Klebebrücke, in diesem Bereich hat man dann auch so viel Platz für den Ankerflügel, dass man den Nachbarzahn gar nicht anschleifen muss. Es wird nur der Zungenraum um 1,5 - 2 mm eingeengt, was problemlos toleriert wird. Anfertigungszeit höchstens 2 Wochen. Bruchgefahr (der Brücke, nicht der Zähne!) vorhanden, aber bei normaler Kaubelastung nicht erheblich und eben ohne Gefährdung der Haltezähne. Ich habe damit einige Patienten laufen, allerdings nur mit Frontzähnen, da hat man aber erheblich weniger Platz für den Flügel.
Trotzdem würde ich langfristig (3J?, 5J?, 7J?) an Implantate denken.
Gruß, L. Jensen, M.Sc., Seevetal

erstellt: 11.04.2012 - 13:12

Doro aus ...

Danke für Ihre Erfahrungswerte... müsste hierzu - wie bei Implantaten - zuvor auch ein Knochenaufbau erfolgen, mit entsprechender Wartezeit von 4 Monaten? Und würde es auch, wie zuvor erwähnt, tatsächlich einflügelig gehen? Unser ZA ist leider in beiden Brückentechniken nicht bewandert, bzw.bietet diese nicht an. Implantate wären dann 'später' erst ein Thema, bzw. durchführbar. Viele Grüße Doro



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