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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.
Thema:
Kiefernekrose
Anzahl der Beiträge: 2
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erstellt: 19.12.2024 - 17:19
Schmerzhaft aus Ausland
Hallo,
mir wurde vor fast einem Jahr der 26er gezogen. Dieser wurde vor mindestens 15 Jahren wurzelbehandelt und hat auch bis zur Extraktion immer wieder Probleme bereitet, die kein Zahnarzt beseitigen konnte.
Ein paar Jahre vor der Extraktion haben sich ab und zu Fisteln gebildet, die ich aber fälschlicherweise als Aphten gedeutet hatte, da diese immer wieder verschwanden und nur kurz nach dem Genuss bestimmter Nahrungmittel/Gewürze auftraten.
Ich hatte jahrelang das Kauen auf der linken Seite vermieden, weil es immer Schmerzen verursacht hatte. Leider wurde mir im November 23 ein Premolar auf der rechten Seite gezogen, weshalb ich gezwungen war links zu kauen. Das war dem Zahn zu viel und er ist gebrochen.
Die Extraktion konnte erst 2 Wochen später stattfinden und ein paar Tage vor der Extraktion hat sich der Zahn entzündet und sich eine Fistel gebildet.
Der Zahn wurde trotz Entzündung gezogen.
Trotz meinem vorsichtigen Umgang mit der Wunde (eine Woche nur Flüssignahrung, vorsichtiges Spülen) hat sich die Heilung hingezogen. Ca. 1,5 Wochen nach der Extraktion ist mir beim Spülen ein "Klumpen" aus der Wunde gefallen, welche aussah wie abgestorbenes Gewebe.
Der behandelnde ZA hat meine Vermutung auf Alveolitis sicca verneint, nachdem ich ihm ein Foto der Wunde geschickt hatte.
Er hat mir eine einwöchige Antibiotikakur verschrieben, welche ich auch zu Ende geführt habe.
In der Zeit hatte ich plötzlich unspezifische Schmerzen im Bereich von 21/22 - wie ein Stromschlag und anschließend habe ich immer mal wieder Taubheitsgefühle im kompletten linken OK bis zur Mitte des Gaumens verspürt.
Anfang April 24 erhielt ich eine Brücke, bei der die noch vitalen, aber kariösen, Zähne 27 und 25 logischerweise abgeschliffen wurden. Ursprünglich war eine flexible Teilprothese (Valplast) geplant, da mir mittlerweile 3 Zähne im OK fehlten (14, 26, 17). Der ZA, welchen ich bei meinem Besuch in Deutschland, nur auf Grund seiner Behandlung mit Valplast aufsuchte, riet mir jedoch davon ab. Eine Brücke sah er in meinem Fall als bessere Lösung. Da mein Besuch in DE zeitlich beschränkt war, habe ich mir die Brücke setzen lassen, nachdem mir gesagt wurde, dass die Heilung des 26er weit genug fortgeschritten war.
Die Brücke war leider zu groß und musste in meinem Wohnland mehrmals angepasst werden, durch Abschleifen der Füllungen der gegenüberliegenden Zähne im UK.
Ich hatte durchgehend Schmerzen und zusätzlich begann der 24er zu wackeln.
Die Schmerzen wurden nicht besser, so dass ich bis ca. Mitte Juli täglich mehrmals Schmerzmittel nehmen musste.
Unzählige ZA-Besuche gaben keinen Aufschluss über die Schmerzen, eine Entzündung im Bereich der Brücke konnte nicht festgestellt werden und das Wackeln des 24er wurde als Einbildung abgetan.
Die einzige Erklärung war immer, dass die Pfeilerzähne durch das Abschleifen zu empfindlich wurden und es gerne mal ein halbes Jahr dauern kann, bis sich die Zähne beruhigen.
Eine ZÄ hat schließlich festgestellt, dass mein Biss nicht mehr stimmte, nachdem ich von zusätzlichen Schmerzen in den Schläfen berichtete. Also wurde auch auf der rechten Seite geschliffen, weil lt. ihr dort kein Kontakt mehr war.
Es wurde etwas besser und im Oktober war ich nochmals zu Besuch in DE und bat den ZA, der die Brücke eingesetzt hat, nochmals nachzuschauen. Da wurde dann nochmal auf der linken Seite geschliffen und die Anweisung gegeben, 1 mal wöchentlich Elmex Gelee auf meine Schiene zu geben, die ich nachts trage.
Seit dem ist alles irgendwie schlimmer geworden. Die Schmerzen im Bereich der Brücke sind wieder schlimmer geworden und nun bewegen sich nicht nur der 24, sondern auch die Zähne 22 und 23. Zahn 21 fühlt sich auch seltsam an, ein brennendes Gefühl und oft fühlt es sich an, als steckten Nadeln um die Zähne im linken OK.
Ich bin wirklich verzweifelt und weiß nicht mehr weiter.
Bei meiner Suche im Internet bin ich auf die Kiefernekrose gestoßen.
Ich weiß, dass eine Ferndiagnose nicht möglich ist, aber kann ein ZA hier sagen, ob die Möglichkeit besteht, dass es sich tatsächlich um eine Kiefernekrose handeln könnte?
Oder eine andere Idee, welche ich bei meinem nächsten ZA-Besuch ansprechen könnte?
Dass ich mir das alles nur einbilde, glaube ich nicht, da ich teilweise früh morgens durch Zahnschmerzen aufwache.
Über jegliche Hilfe wäre ich dankbar.
Beste Grüße.
erstellt: 20.12.2024 - 08:31
Eine Kieferknochen-Nekrose ist extrem unwahrscheinlich, weil es dafür keinen plausiblen Grund gibt. Viel wahrscheinlicher ist, dass einer der beschliffenen Zähne die Ursache ist. Die beste Logik wäre, die Brücke zu entfernen, ein -wirklich toppp sitzendes Provis!- anzufertigen, an dem "alles stimmt", und zuzuwarten. Falls eine Wurzelbehandlung erforderlich werden sollte, bitte beim Spezialisten. Definitive Versorgung in (ca) 9-12 Monaten.
Dr.FrankPüllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg