Forum: Ästhetik
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Thema:
Gaumennahterweiterung ohne OP möglich?
Anzahl der Beiträge: 4
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erstellt: 10.12.2012 - 10:15
Chistian aus ...
ich war bei Kieferorthopäden und mir wurden die notwendigen Behandlungsschritte erklärt. Nachdem ich als Jugendlicher schon einmal das Vergnügen hatte, weiß ich in etwa, auf was ich mich da einlasse. Nur, daß ich jetzt 37 bin. Meine Frage richtet sich aber auf die Gaumennahtwerweiterung. Ich hatte diese auch bereits im Judenalter und mein OK wurde um, wenn ich mich richtig erinnere, 4 mm gedehnt. Leider hat sich bei mir wieder rel. viel verschoben und ich habe einen einseitigen Kreuzbiss. Mein OK ist um ca. 4-5 mm zu schmal und müßte geweitet werden. Als einige Lösung wurde mir eine GNE vorgeschlagen. Es soll zunächst ohne OP versucht werden, den OK zu dehnen. Natürlich sind Ferndiagnosen nicht möglich, mich würde jedoch interessieren, ob es in meinem Alter überhaupt möglich ist ohne OP zu dehnen und wie die Erfolgschanchen sind, gerade wenn man bedenkt, daß mit 17 Jahren schon einmal gedehnt wurde. Die OP kommt für mich nicht in Frage und alternativ würde ich dann ein etwas schlechteres Ergebnis akzeptieren. Zudem stellt sich dann die Frage, wer die Kosten übernimmt. Die KK zahlt bei Erwachsenen ja nicht bzw. nur, wenn eine OP notwendig ist. Die private Zusatzversicherung zahlt nur, wenn die KK nicht leistet. Was aber nun, wenn der Patient die OP ablehnt?
Vielen Dank im Vorraus.
Viele Grüße
Christian
erstellt: 13.12.2012 - 20:02
eine Gaumennahterweiterung ohne OP ist in Ihrem Alter nicht mehr möglich. Sie könnten durch Druck (alleinige Kieferorthopädie) auf die Innenseiten der Oberkieferzähne zwar die Zahnkronen noch nach aussen drücken lassen,diese würden aber später wieder zurückkippen. Für ein dauerhaftes Ergebnis müssen Sie die Gaumenplatten verschieben und gleichzeitig die seitlichen Ansätze am Jochbogen und an der Nasenbasis "brechen" lassen. Dann könnten Sie in einer abgeschwächten Form einer Dysgnathie-OP (LeFort I-OP) den Oberkiefer um die 4-5 mm dauerhaft verbreitern. Das ist eine für den Patienten schwere, belastende OP, die Sie sich vorher genau erklären lassen sollten incl. der Nachbehandlung mit Magensonde, Ernährung etc.
Gruß
Dirlewanger
erstellt: 14.12.2012 - 07:29
unbekannter Autor aus ...
vielen Dank für Ihre Antwort. Ich hatte eine derartige Antwort schon erwartet. Wie ich bereits geschrieben habe, kommt eine OP für mich nicht in Frage. Das Risiko steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zur aktuellen "Schieflage". Ich hatte die Frage gestellt, da man im Internet immer wieder auf Fälle stößt, bei denen es auch im Erwachsenenaltern noch funktioniert haben soll. Die Fälle sind aber selten und die Informationen eher dürftig. Möglicherweise handelt es sich dabei auch nur um die von Ihnen beschriebene Kippung? Wäre es auch denkbar, daß meine Gaumennaht durch die Dehnung im Jugendalter noch geschwächt ist oder ist eher das Gegenteil der Fall und sie ist stärker Verknöchert? Kann man dies überhaupt allgemein beantworten?
Danke und viele Grüße
Christian
erstellt: 15.12.2012 - 09:59
die Gaumenplatten sind auch seitlich befestigt, sozusagen verstrebt, damit die Kraftaufnahme über die Zähne auch über den seitlichen Knochenschädel weitergeleitet werden kann. Diese Ansätze der ossa palatina sind zwar über bindegewebige Nähte (Suturen) gepuffert, eine körperliche, gleichmäßige Bewegung der Gaumenplatten ist aber in Ihrem Alter nur noch über Schwächung (Brechen) von knöchernen Strukturen möglich.
Das ist ein massiver Eingriff für einen Erwachsenen und Nutzen und Risiko müssen vorher abgewogen werden. Sind Ästhetik, Sprache und/oder Kauvermögen durch den engen Oberkiefer beeinträchtigt, lohnt sich der operative Eingriff eher, als wenn es nur um ungenügende Verzahnung auf einer Kieferseite geht.
Das sollte Ihr Hauszahnarzt mit Ihnen absprechen und Sie zur Koordination an einen Fachkieferorthopäden, der Erfahrung mit Dysgnathie-OP`s hat, weiterleiten.
Gruß
Dirlewanger