Patientenforum

Forum: Angst und Schmerz

Die Angst vor dem Zahnarzt muss heute nicht mehr sein. Die Behandlungsmethoden der modernen Zahnmedizin sind deutlich fortgeschritten. Informieren Sie sich hier.

Thema:
Zahnschmerzen ohne erkennbare Ursache
Anzahl der Beiträge: 7

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erstellt: 20.12.2023 - 13:57

Michael85 aus Koblenz

Hallo


erstellt: 20.12.2023 - 14:02

Michael85 aus Koblenz

Hallo. Auf der Suche nach gleichgesinnten oder ähnlich gelagerten Fällen bin ich über dieses Forum gestolpert. Ich habe mittlerweile eine wahre Odyssey an Arztbesuchen hinter mir und weiß auch nicht mehr wirklich weiter. Ich fasse den bisherigen Verlauf mal kurz zusammen.

2016 wurde an einem Backenzahn eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt. So weit so unspektakulär.

2019 fing es dann mit Schmerzen in der Region an, konnte es aber nicht klar irgendwo zuordnen und mein erster Verdacht viel auf den HNO Bereich. Ich war dann mehrfach beim HNO, erst wurde mir eine kleiner Knubbel weggemacht, Labor unauffällig und es war auch nicht die Ursache. Im MRT wurde ein vergrößerter Lymphknoten festgestellt, der wurde mir dann stationär entfernt. Aber das war es dann leider auch nicht.

Neurologisch wurde auch geschaut. Nichts gefunden.

Parallel dazu habe ich auch schon meinen Zahnarzt konsultiert, weil ich den Verdacht hatte das es vielleicht eine Zyste im Kiefer sein könnte (wurde 2011 schonmal deswegen operiert, daher die Idee). Wurde dann geröntgt, nichts Auffälliges zu sehen. Mir wurde dann erstmal eine Antiknirschschiene verordnet und der vormals Wurzelkanalbehandelte Zahn wurde noch etwas geschliffen. Die Schiene hat aber auch keine Besserung zutage gebracht. Meine Zahnärztin empfahl mir dann ein DVT. Der Chirurg, der das DVT angefertigt hat, meinte dann das aus dem Zahn Füllmaterial ausgetreten sei, welches auf den Nerv drückt. Das wäre ein Fall für die Uniklinik inklusive Neurochirurgie. Mit dem DVT bin ich dann zunächst nach Köln in die Uniklinik, welche mir nach einem kurzen Gespräch nahegelegt hat, dass es wohl ihre Kompetenzen übersteigen würde und sie auch das ausgetretene Füllmaterial als Ursache für die Schmerzen in Frage stellen.

Damit habe ich mich dann nicht zufriedengegeben und bin noch nach Mainz in die Uniklinik, dort wurde dann schon etwas mehr Mühe investiert, es wurde eine neues DVT angefertigt und anschließend noch ein MRT. Leider führten diese Untersuchungen nicht zu einem erlösenden Ergebnis und ich wurde mehr oder weniger weggeschickt. Mein Leidensdruck ist mittlerweile immens, es wurde auch schon in die Richtung Psychosomatik geschaut, aber ebenfalls ohne Erfolg.

Jetzt sitze ich hier und habe schlimme Zahnschmerzen und bin auch gewillt, entgegen jeglicher Fachmeinung, mir den besagten Zahn ziehen zu lassen. Nur weigert sich meine Hauszahnärztin mir den Zahn zu ziehen, da es keinen klinischen Anlass gibt. Das kann ich auch nachvollziehen. Aber die Schmerzen sind ganz real. Ein bekannter von mir hatte einen ähnlichen Fall. Schmerzen in einem Wurzelkanalbehandelten Zahn, auf den Bildern nichts zu sehen. Er hat dann so lange Theater gemacht und mehrere Ärzte aufgesucht, bis ihm einer den Zahn gezogen hat, mit dem Resultat, das sich dort tatsächlich eine Zyste befand, die auf den Bildern nicht sichtbar war. Und auch hier im Forum habe ich schon von einem ähnlich gelagerten Fall gelesen. Ich weiß jetzt echt nicht weiter, ich würde mir den Zahn wirklich gerne ziehen lassen, sollte es nichts bringen wäre es so. Vielleicht ist hier jemand der schon etwas ähnliches erlebt hat und weiß einen guten Rat für mich.


erstellt: 21.12.2023 - 13:12

Bernd aus Köln

Hallo,

ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung. Ein Zahn ziehen lassen bietet auch das Risiko das Problem sogar zu verschlechtern. Allerdings habe ich bisher gegenteilige Erfahrung gemacht. Ich kann es 100% nachfühlen der Entscheidung einer anderen Person ausgeliefert zu sein. Insbesondere weil Dauerschmerzen eine existenzbedrohende Perspektive haben. Ich drücke die Daumen, dass du dir Phase irgendwie schaffst 

 

Herzliche Grüße 


erstellt: 06.01.2024 - 17:19

Flo aus Stuttgart

Ich habe das gleiche Problem. Dauerschmerzen an einem wurzelbehandelten Zahn und sie finden nix.

 

hast du ihn dir schon ziehen lassen?

 

wir können uns gerne austauschen


erstellt: 07.01.2024 - 10:21

Unbekannt aus ...

Hallo, manchmal verstehe ich die zahnheilkundliche Welt nicht mehr. Es ist eine Binsenweisheit, dass wurzelbehandelte Zähne Schmerzen verursachen können, deren Grund man selbst mit den aufwendigsten diagnostischen Verfahren nicht erfahren wird. Ihr Leidensweg mit Lymphknotenentfernung MRT, zweimal DVT und mehreren Röntgenbildern ist nicht nachzuvollziehen. Lassen Sie sich den Zahn ziehen, wenn nötig in einer anderen Praxis.

Dr. Raine Littinski, Magdeburg


erstellt: 03.04.2024 - 10:19

Mina aus B

Ich habe auch vor über einem halben jahr hier reingeschrieben, seit 10 monaten dauerschmerzen an 2 wurzelbehandelten zähne welcher einer seit 15/20 jahren tot war nie probleme machte, der andere seit 3 jahren tot, beide fingen gleichzeitig an und nach 6 zahnärten und 3 kieferchirogen 2 hausärzten 2 HNO ärzten und neurolge welcher mir pregabalin nun gab (100mg zur zeit keine verbesseung) immer noch beschwerden, selbst als die beiden zähne nochmal von einem echten Endo nochmal neu gemacht worden sind ,was sogar meine schmerzen verschlimmerte zu der zeit das ich nicht mehr wusste wo rechts und links ist.

Da es zu wenige foren darüber gib &  falls es noch andere leidensgenossen gibt oder den asuweg fanden meine Email Julia1995Miya1988@web.de


Guten Tag,

die Welt der Schmerzforschung unterscheidet heute akute und chronische Beschwerden sehr stark voneinander. Bei akuten Schmerzen im Gesichtsbereich wird nach einer Ursache geforscht und dann behandlet, wenn klar eine Diagnose möglich und ersichtlich ist. Dazu gehört heute in vielen Fällen ein DVT (zahnärztliches dreidimensionales Röntgenbild) dazu. Einfache zahnärztliche Röntgenbilder liefern in 70% der Fälle die relevanten Befunde nicht! Damit soind die allermeisten akuten Beschwerden behandellbar.

Sollte auch nach genauer Untersuchung und auf DVT- Aufnahmen  kein ursächlicher Befund zu entdecken sein, wird auch nicht zahnärztlich therapiert! Dann sind andere Ursachen anzunehmen, die interdisziplinär mit Neurologen, MKG, HNO und Psychiatern angegangen werden müssen!

Bei chronischen Schmerzen (länger als einige Wochen)  ist Schmerzursache  und Schmerzempfinden "entkoppelt", d.h. wir suchen meist vergebens nach Ursachen im Mund. Voraussetzung ist, dass auch hier klar ersichtliche Ursachen (immer DVT!) beseitigt sind (z.B. Entzündungen an wurzelbehandleten Zähnen) Zahnextraktionen sind indiziert bei klaren Befunden. Ohne klare Befunde gibt es auch keine zahnärztliche Therapie. Groß angelegte Studien zeigen den intensiven Zusammenhang zwischen chronischen Schmerzen und psychischen Belastungen. Daher erfolgt regelmäßig eine Konsultation beim Neurologen und/oder Psychiater, da diese über die medikamentösen und psychtherapeutischen Therapiemöglichkeiten verfügen. s. auch Chronischer Schmerz: Nur interdisziplinär behandelbar (aerzteblatt.de)

Grüße

R. Roos

 



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