Forum: Ästhetik

Hallo,

ich bin 57 Jahre alt und hatte schon von Jugend auf immer viele Füllungen und später Inlays/Onlays, Kronen.

Bei den Composites hatte und habe ich häufig das Problem, dass diese schon nach Monaten anfangen, sich zu verfärben, trotz guter Zahnpflege. Begünstigt durch grünen Tee, Kaffee, Rotwein, Rauchen ect. wird es nicht. Ich trinke viel Kakau, aber der verfärbt wohl nicht und ich esse manchmal Spaghetti mit Tomatensauce.

Meist verfärben sich die Composites vom Rand her, manchmal nach Innen gehend, dann ist es offenbar eine Randspalte und spricht für ein schlecht gemachtes Composite (keine Schichten gelegt oder zu kurz getrocknet?)?

Manchmal liegt die Verfärbung aber auch eher außen, am Rand oder auf der Fläche. Manchmal kann ich es dann sogar mit dem Fingernagel wegkratzen, manchmal nicht. Trotz guter Zahnpflege lassen sich die Verfärbungen nicht verhindern, selbst wenn weggekratzt, kommt es bald wieder.

Meine jetzige Zahnärztin sagt, meine aktuell fünf verfärbten Composites im Frontbereich oben seien alle verfärbte Composites, die sich nicht verbessern lassen, die Assistentin hat es im Rahmen der Zahnsteinentfernung an allen Zähnen (keine PZR) probiert. Es läge an dem Composite-Material.

Müsste es nicht verschiedene Polieraufsätze geben, mit denen man es dann irgendwie hinbekommt? Ich kann mich an einen früheren ZA erinnern, der hat das mal hinbekommen.

Danke,

Martin

erstellt: 21.03.2024 - 10:47

Zahnarzt
Dr. Littinski M.Sc., M.Sc.
39108 Magdeburg


ra.littinski@praxis-littinski.de
http://www.praxis-littinski.de

Es liegt nicht am Kunststoff, sondern an der Kunststofflegerin*er. Lesen Sie den Beitrag!

Dr. Rainer Littinski,Magdeburg

An welchen Merkmalen erkennt man eine defekte Kunststoffseitenzahnfüllung

1. Farbe der Füllung

Eine Kunststofffüllung ist zahnfarben. Im besten Fall hat sie die Farbe der Restkrone. Ist sie gelb, braun oder grau ist das nicht nur ein ästhetisches Problem. Der Kunststoff ist wertlos geworden, oder war es schon von Anbeginn.

2. Farbe der Restkrone

Diese sollte ihre Farbe behalten. Wenn es durch die Hartsubstanz der natürlichen Krone grau, braun, gelb oder sogar schwarz durchschimmert, ist das Innere des Zahns mit Sicherheit bakteriell kontaminiert.

3. Füllungsmix

Hat die natürliche Krone schon eine uralte Amalgamfüllung, die jetzt am anderen Ende mit einer Kunststofffüllung ergänzt wird, so ist das Pfusch. Ein ZA, eine ZÄ, die so etwas tut, ist von richtiger Zahnheilkunde unberührt. Beide Füllungen gehören erneuert.

4. Kein Kontaktpunkt

Das ständige Einbeißen von faserigen Speiseresten führt zu Knochenabbau zwischen den betroffenen Zähnen.

5. Kunststoffabplatzungen

Ist der randständige Kunststoff ausgefranst oder beginnt er bröckelig zu werden, wurde der Kunststoff nicht haftvermittelt eingebracht. Die Füllung ist wertlos.

6. Kunststoffkonsistenz

Die Kunststoffoberfläche ist rau und porig. Das ist ein für das Seitenzahngebiet unzulänglicher Werkstoff, mit Sicherheit kein Komposit.

7. Der Füllungsoberfläche ist muldenförmig, ohne Höcker und Fissuren.

Diese Kaufläche ist für die Nahrungszerkleinerung ungeeignet.

Jedes einzelne dieser negativen Merkmale ist ein Anlass für die Erneuerung der betroffenen Füllung. Wie zu jeder anderen Behandlung muss der Patient zustimmen, besser noch, die Behandlung wünschen.

Dr. Rainer Littinski

Dann müsste ich abgesehen von dem einen guten ZA, der leider vor längerem in Rente ging, immer ZÄ gehabt haben, die nicht fähig oder willig waren, gute Composites zu legen.

Die Verfärbungen sind bei den drei jüngeren Composites, die alle von derselben ZÄin gelegt wurden, dunkelgelb. Die beiden anderen, die beide von demselben ZA vor etwas längerer Zeit (3 Jahre) gelegt wurden, sind sehr dunkel.

Sind das dann tatsächlich alles Makel, die "vermutlich" einen Ersatz rechtfertigen? Lässt sich wahrscheinlich nicht so einfach aus der Distanz sagen, aber Ihrem Beitrag zufolge...

erstellt: 23.03.2024 - 17:18

Zahnarzt
Dr. Littinski M.Sc., M.Sc.
39108 Magdeburg


ra.littinski@praxis-littinski.de
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Tja Martina, es bleibt bei meiner Aussage. Werden in einem System Regeln verletzt, kann das Ergebnis nur ungenügend sein. Sie werden unter 100 ZÄ nur 20 finden, die dann noch einmal abgestuft, Quallität produzieren. Das gilt natürlich für alle Berufsgruppen.

Dr. Rainer Littinski, Magdeburg