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Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Silberionen-Beschichtung bei Ti-Implantaten
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 01.05.2017 - 17:44

Josef aus Stuttgart

 

 

Laut des Journals mo (Magazin für Oberflächentechnik) 05/2016 forscht das Frauenhofer-Institut für eine verbesserte Einheilung von Implantaten. Zitat: "Eine Million Zahnimplantate werden jedes Jahr in Deutschland eingesetzt. Oft muss der Zahnersatz ausgewechselt werden, etwa wenn sich Gewebe entzündet. Eine neue Plasma-Implantatbeschichtung, die mit Silberionen Erreger abtötet, soll Infektionen künftig verhindern. Infektionen an Zahnimplantaten sind gefürchtet - etwa 30% der Patienten mit Zahnimplantat benötigen innerhalb von 10 Jahren eine Behandlung wegen einer Entzündung..."

Eine nackte, dramatische Zahl ! Höher als wie sonst gelesen, wo die Lebensdauer angepriesen wird. Produzent soll mittlerweile die Bio-Gate AG sein. Meine Frage:

 

Wie weit hat sich diese Optimierung mittlerweile auf die Implantat-Hersteller etabliert ? Kann man als Patient diese Errungenschaft mit einfließen lassen? Macht die Entscheidung bezüglich möglicher Komplikationen einfacher !

 

 


Guten Tag,

und wieder wird eine Sau durchs Dorf getrieben....

Jedes Kind weiß, dass Silberionen antibakteriell wirken. Sie wirken zudem- was weniger wissen- belastend auf den Körper. Jetzt sollen also allen Ernstes der Teufel mit Beelzebuben ausgetrieben werden? In der Endodontie hat man vor Jahren Silberstifte aus dem Verkehr gezogen, um den  Schwermetalleintrag in den Körper zu reduzieren und jetzt geht es wieder los. Das Rad der Idiotien dreht sich unaufhaltsam, und sie tauchen nach Jahren alle wieder auf, wenn genügend Menschen sie vergessen haben. Die Zahlen von 30 % Periimplantitis innerhalb von 10 Jahren sind nach meiner Erfahrung nicht realistisch, welche Quelle soll das sein? 

Grüße

R. Roos


erstellt: 06.05.2017 - 14:39

Josef aus Stuttgart

Sehr geehrter Herr Roos,

kann es sein, das mittlerweile Implantat-Hersteller auf Silberionenbeschichtung umgestellt haben und entsprechend anbieten? Ein Zahntechniker für Implantate sprach neulich davon...Möchte bezogen auf den wissenschaftlichen Bericht darauf hinweisen, das hier auf die Toxizität hingewiesen wird, deshalb auch nur auf notwendigste Mindest-Konzentrationen in der Implantatbeschichtung

hingewiesen wird, die sich über Jahre abbauen sollen. Verstehe Ihren Einwand absolut, aber was ist dran an dem angeblichen Fortschritt ?

Frauenhofer-Insitute haben einen Ruf zu verlieren...deshalb gewichte ich das schon als einwandfreie Forschung ohne einseitige, kommerzielle Aspekte.

Danke für die Diskussion vorab.

 

 


Guten Tag,

ich bin mir sicher, dass über eine desinfizierende Oberfläche eine langfristig bessere Prognose lokal erreicht werden kann. Ich weigere mich nur ein Material einzusetzen, das in der Lage sein könnte, systemische Probleme zu verursachen. Aber das Problem kann man ja dann in 10 Jahren lösen, wenn sich keiner mehr an die Frauenhofer Studie erinnert, die sich mit diesen Aspekten wahrscheinlich nicht beschäftigt. Mir genügen die wirklich exzellenten Ergebnisse und die sehr seltenen Komplikationen. Bei Implantatverlusten spielen ganz andere Faktoren eine entscheidende Rolle: Gestaltung des Implantats, Art der prophetischen Versorgung,  Knochenverhältnisse, Grunderkrankungen, Mundhygienegewohnheiten, Schleimhautverhältnisse, OP-Methodik, Durchblutungsverhältnisse, Restinfektionen usw., usw. Monokausalität gibt es in der Medizin -leider- nicht. Und die Industrie (die diese Studien aus Eigeninteresse finanziert) treibt jedes Jahr mindestens eine neue Sau durchs Dorf.....

Da ich kein Wissenschaftler, sondern praktischer Zahnarzt bin, werde ich keine tieferen Einsichten beitragen können.

Grüße

R. Roos

 

 



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