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Forum: Endodontologie

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Thema:
Wurzelentzündung- Zahn ziehen lassen?
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 15.06.2017 - 17:48

Kati aus ...

Guten Abend,

vor 2.5 Wochen wurde bei mir ein unterer Backenzahn (der vorletzte in der Reihe) wurzelbehandelt. Der Zahn reagierte auch gar nicht mehr auf Kälte. Der Nerv war schon komplett tot und es blutete auch nicht. 1 Woche vor der Wurzelbehandlung fing ich an Antibiotokum zu nehmen (für 12 Tage). Das Antibiotikum brachte keine Verbesserung. Ca. 4 Tage nach der Wurzelbehandlung gab der Zahn dann auch Ruhe und fing ca. 5 Tage später wieder an zu pochern und sogar noch viel stärker. Diese Woche fanden dann zwei Spülungen statt. Der Zahn lässt sich nur mit 4-5 Ampullen Betäubungmittel betäuben und kein Schmerzmittel wirkt (IBU, Tilidin..). Ich habe nun einen Termin beim Endodontologen gemacht. Leider ist der Termin erst in knapp 4 Wochen. Zu den Kosten beim Endodontologen wurde mir gesagt, dass ich mit ca. 2000 Euro für 5 Kanäle rechnen muss. Die Wurzelbehandlung beim Profi hat nun auch keine 100% Aussicht auf Erfolg und dann wäre das Geld pfutsch. Oder sollte ich mir lieber den Zahn ziehen lassen (sieht äußerlich top aus und war bis vor wenigen Wochen auch absolut gesund) und ein Implantat für das mehr oder weniger selbe Geld setzen lassen?  Ich habe seit einer Woche tierische Zahnschmerzen und mein nächster Zahnarzttermin ist erst in knapp zwei Wochen. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte. Viele Grüße


Guten Tag,

Zahnerhalt steht in meinem Medizinverständnis immer vor Zahnersatz. Allerdings gibt es Grenzen, bei denen diese Regel durchbrochen wird. Schmerzen, die trotz bester Behandlung nicht beherrschbar sind,

anbehandelte Zähne, die endodontisch kaum mehr aufbereitbar sind und somit eine schlechte Prognose haben,

 Kosten, die bei Zahnerhalt wesentlich höher sind als bei einer Alternativversorgung. Bei Ersterem scheinen derzeit noch massive Defizite in der Behandlungsqualität vorzuliegen, was möglicherweise aus Auswirkungen auf 2 hat. Bei den Kosten dürften die beiden Versorgungen nicht weit auseinander liegen.

Es kommt im wesentlichen auf Ihre Bereitschaft an, noch Wochen Schmerzen zu ertragen. Wenn Sie sich das zutrauen, ist der Zahnerhalt beim Spezialisten eine sehr zuverlässige und sichere Behandlungsmöglichkeit.

Gute Besserung wünscht

R. Roos


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:


erstellt: 18.06.2017 - 13:56

Unbekannt aus ...

Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Dr. Roos. Der Zahn wird morgen gezogen. Ich finde es super, dass man hier kompetente Antworten bekommt. Dankeschön. Kati


erstellt: 18.06.2017 - 14:38

Unbekannt aus ...

Eine kleine Frage habe ich noch. Kann ich mit Komplikationen rechnen? z.B. schlechtere Wirkung des Betäubungsmittels wegen der Entzündung? Seit einigen Jahren lassen sich Zähne bei mir schlecht betäuben (auch bei verschiedenen Behandlern), obwohl ich keine Medikamente nehme und niemals Drogen genommen habe und ich vielleicht 2 Mal im Jahr eine Kopfschmerztablette nehme. Eine Implantatsetzung vor ca. 10 Jahren war grauenhaft, weil die Betäubung nachließ und ich starke Schmerzen hatte. Es wurde nicht nachgespritzt und nur gesagt, dass ich wohl etwas aufgeregt wäre. Mein jetziger Zahnarzt spritzt zwar sofort nach, nur selbst bei der Maximaldosis hatte ich teilweise noch den blitzartigen Schmerz während der Wurzelbehandlung gemerkt. Viele Grüße

 



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