Patientenforum

Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Entfernung von Teil-Goldkrone mit parapulpären Stiften und ggf. Wurzelbehandlung
Anzahl der Beiträge: 9

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erstellt: 31.05.2017 - 13:19

Martin aus Bayern

Sehr geehrte Damen und Herren,

der letzte Backenzahn links oben macht seit sechs Monaten Druckschmerz beim Kauen. Er ist vital. Ich spüre es außerdem, wenn ich mit dem Finger gegen die Innenseite des Zahnhalses drücke. Manchmal reagiert er auch empfindlich auf Süßes. Der Zahn hat vor längerer Zeit (ca. 12 Jahre) eine Gold-Teilkrone mit zwei zusätzlichen parapulpären Stiften (vermutlich Titan) bekommen. Mein ZA vermutet, dass die Stifte kleine Spalten oder Mikro-Brüche erzeugt haben. Wir möchten daher die Krone übermorgen runternehmen und die Stifte entfernen.

 

Der Zahn ist wie gesagt vital und mein ZA weiß, dass ich eine Wurzelbehandlung vermeiden will und wird es mir nicht aufdrängen. Er will zunächst mal das Ganze mit Glasionomerzement provisorisch richten und dann abwarten.

 

Ich frage mich, mit welchem möglichst bio-verträglichem Material

a)die beiden Löcher der Stifte und

b)ggf. die Wurzelkanäle beim Termin übermorgen am besten gefüllt werden?

 

Eine Guttapercha-Zement-Kombi für beides oder Glasionomerzement? Das habe ich zumindest durch Google herausgefunden bezüglich der Wurzelkanäle.

 

Da der Zahn lebt, möchte ich ihn nicht entfernen, aber was bliebe dann als Alternative zu einer infektiös bedingten Wurzelbehandlung, sofern tatsächlich eine Infektion vorliegt?

 

Vielen Dank,

 

Martin



erstellt: 31.05.2017 - 21:44

Unbekannt aus ...

Sehr geehrter Herr Dr. Püllen,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Wir gehen davon aus, dass die Stifte das eigentliche Problem sind, weil sie z.B. Mikrorisse ect. verursacht haben. Mit anderen Worten, es ist nach 12 Jahren vermutlich das passiert, was bei solchen Stiften immer wieder mal beobachtet wird, früher oder später. Inwiefern könnten sie daher "problemlos belassen" werden?

Guttapercha-Produkte sind dann wohl nur als Wurzelfüllung geeignet, aber Stift-Bohrungen sind im Grunde wie tiefere normale Löcher zu füllen, verstehe ich das richtig?



erstellt: 02.06.2017 - 17:29

Martin aus Bayern

Sehr geehrter Herr Dr. Püllen,

die Stifte sind raus, es waren nur ganz kurze, ca. 1 - 1,5 mm lange graue Stifte (mein ZA war selbst überrascht). Sie schienen optisch fest drinzustecken, waren aber recht locker im Zahn.

Hauptproblem war aber wohl relativ viel Karies an einer Stelle, wo sich eine Kunststoffunterfüllung offenbar schon seit längerem langsam zersetzte.

GIZ-Provis ist jetzt drauf. Viel ist vom Zahn nicht mehr übrig, max. ein Drittel von der sichtbaren Zahnsubstanz (über dem Zahnfleisch).

Eine Goldkrone auf dieser GIZ-Basis oder eine komplett neue Keramikkrone mit vorheriger Entfernung des GIZ und entsprechender Verklebung... das sind wohl die zwei Alternativen nun?


Sehr geehrter Martin,

wenn sich die (Gold)Krone hauptsächlich am Zementaufbau "festhält", wird diese nicht allzu langen halten. Entweder kann der Zahn entsprechend retentiv präpariert werden, oder man geht zu einer geklebten Variante. Wichtig, daß alle vorherigen Symptome 100% weg sind, bevor ein Definitivum gefertigt wird.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 02.06.2017 - 20:37

Martin aus Bayern

Sehr geehrter Herr Dr. Püllen,

zum Aussehen des Stumpfes und inwieweit sich dessen Form bzw. Formbarkeit (Zuschleifen) für eine Krone eignet... da kann ich nicht mehr dazu sagen. Laut ZA sind wie gesagt ca. zwei Drittel des sichtbaren Zahnes weg, so dass es für eine TEILkrone vermutlich nicht mehr reicht. Ob Gold oder Keramik, es würde wohl eine Vollkrone werden.

Wenn ich den ZA richtig verstanden habe, dann war es so gemeint, dass der untere Teil des jetzigen GIZ bleiben könnte und darauf aufbauend eine Goldkrone. Das ist nicht das Gleiche, als wie wenn man "ganz normal" Gold mit GIZ befestigt?

Wie lange würden Sie warten, bis eine völlige Beschwerdefreiheit als Basis gelten kann für eine dauerhafte Lösung? 1, 2, 3 Wochen?

 



erstellt: 04.06.2017 - 22:49

Martin aus Bayern

Sehr geehrter Herr Dr. Püllen,

beim nächsten Termin wären dann über drei Wochen vergangen. Die usprünglichen Beschwerden, also Druckschmerzen beim Kauen oder beim Drücken mit dem Finger scheinen nun weg zu sein.

Mit einer Ausnahme: Morgends, wenn ich noch im Bett liege und liegend mit dem Finger gegen das Provis drücke, dann spüre ich einen kleinen Druckschmerz ähnlich wie früher. Allerdings nur ein Mal, also wenn ich sofort darauf nochmal drücke, dann nicht mehr. Und nur morgends. Hat vielleicht mit der besseren Durchblutung im Liegen zu tun.

Ich werde mir dann in drei Wochen nochmal genau erklären lassen, warum er die Goldkrone auf GIZ-Basis für sicher hält. Irgendwas von dem jetzigen GIZ wollte er jedenfalls behalten. So viel weiß ich noch.



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