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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
CMD - Behandlungsmöglichkeiten: Pro und Contra
Anzahl der Beiträge: 5


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Bisherige Beiträge

erstellt: 04.06.2017 - 00:43

Angsthase aus NRW

Guten Abend,

aktuell wurde bei mir, nach Zahnarztwechsel, eine CMD diagnostiziert. Ich habe mir meinen unteren, letzten Backenzahn "zerbissen". Lange wurde das nicht erkannt, die Beschwerden waren jedoch da. Dieser Zahn muss nun - leider als Privatbehandlung - endodontisch behandelt werden.

Folgendes wurde mir als (sehr kostenintensive) Anschluss-Privatbehandlung vorgeschlagen:

  • Anwendung eines Deprogrammers (ca. 3 Tage) zur Entspannung meines Unterkiefers und zur Ermittlung meines Bisses
    • Welche Gefahren können davon ausgehen? Ich las von Knorpelveränderungen im Kiefer.....
    • Gibt es eine Alternative dazu?
  • Anschließend:
    • Anwendung von Table Tops
    • oder Anwendung einer Schiene
      • Wie sieht diese Schiene aus?
      • Ist sie weniger gut oder besser als Table Tops?
  • Was ist generell von der vorgeschlagenen Vorgehensweise zu halten? Pro und Contra
  • Wie bewerten Sie als Kassenleistung die Oberkieferschiene? 

Es sind sehr viele Fragen......leider. Das Thema ist jedoch sehr schwierig für mich. Die Behandlung muss für mich alltagstauglich sein: Ich muss beruflich sehr viel sprechen. 

Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antwort!!


Guten Tag,

grundsätzlich ist der eingeschlagene Weg völlig korrekt.

1. Endodontische Behandlung

2. Schienentherapie zur Entspannung und zur Findung einer beschwerdefreien Kieferposition (3 Monate)

3. Anfertigung von provisorischen Tabletops ( 3 Mionate) zur Sicherung der Kieferposition und Bescwerdefreiheit

4. Definitive Versorgung mit Tabletops.

Dies ist ein sicherer und gangbarer Weg mit geringst möglichen Einschränkungen. "Abkürzungen" können zu Misserfolgen führen, die am Ende nur Unglück erzeugen. Vielleicht - und das hören Sie wahrscheinlich nicht gerne- wäre ein entspannterer Umgang mit Problemsitutionen eine gute Unterstützung der Behandlung. Dazu gibt es qualifizierte Therapeuten, die Ihnen sicher helfen können

Viel Erfolg wünscht

R. Roos

P.S.: Ich wüsste nicht, wie eine 3 Tage zu tragende Entspannungsschiene zu Knorpelschäden (im Kiefer gibt es keinen Knorpel) führen könnte.


Sehr geehre/r Angsthase,

...daß Sie Ihren hinteren Backenzahn "zerbissen" haben, ist keine Rarität, besonders wenn dieser schon eine mehr oder weniger große Füllung hatte. Die Wurzelkanalbehandlung wäre dann erforderlich, wenn ein Riß im Zahn den Nerv erreicht hätte. Aber deswegen eine CMD zu diagnostizieren, halte ich für mutig bis gewagt. Ihrer Schilderung zur Folge bestehen keinerlei subjektive Beschwerden. Von einem falschen Biß zu sprechen (der müßte ja vorliegen, sonst braucht kein neuer ermittelt zu werden), ist eher Unfug. Vermutlich sind Sie mit einer Aufbißschiene gut versorgt. Es sei denn, Sie WOLLEN eine umfangreiche restaurative Versorgung.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 05.06.2017 - 20:16

Angsthase aus NRW

Sehr geehrter Herr Dr. Roos,

sehr geehrter Herr Dr. Püllen,

 

vielen Dank für Ihre Antworten!

@ Herr Dr. Roos:  Danke für den Hinweis "entspannter Umgang mit Problemsituationen". Ich weiß, dass ich im ganzheitlichen Sinne auch dazu etwas unternehmen muss. Der "Deprogrammer-Weg" ist extrem kostenintensiv....

@ Herr Dr. Püllen: Ich hatte bis vor kurzem eine Aufbißschiene, jedoch im Unterkiefer....ich schätze, es war eine Knirscherschiene ("Zahnschutzschiene") Meine Krankenkasse informierte mich, dass erfolgsversprechender eine Oberkieferschiene mit Gesichtsbogenvermessung und Registrierung sei. - FRAGE: Meinten Sie diese in Ihrer Antwort? Ich las im Netz von einer Gelenkzentrikschiene  - ist das die vorstehend erwähnte Oberkieferschiene?

Nochmals herzlichen Dank im Voraus für die Antwort.


Sehr geehrte/r Angsthase,

die Aufbißschienen für den Oberkiefer haben den Vorzug, daß sie etwas robuster gestaltet werden könne und somit wesentlich seltener brechen. Es gibt viele Namesgebungen für unzählige Varianten davon; das "Ausgangsmodell" ist eine sogen. "Michiganschiene" (wurde in den 60er Jahren an der Universität Ann Arbour in Michigan entwickelt von S. Ramfjord). Dieses Modell hat sich bestens bewährt.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg



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